“What Metal Girls Are Into” (2017)

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Kurzfilm / USA / Fiktion / 2017

Filmkritik: In Horrorfilmen oder Horrorkomödien trifft man häufiger auf die Musikrichtung Metal. Dazu gehören der wunderbare finnische Kurzfilm „Saatanan Kanit“ (2018) von Teemu Niukkanen, „Death Metal“ (2016) von Chris McInroy oder „Larry Gone Demon“ (2015) von Matthew John Lawrence. Die Filmemacherin und Schauspielerin Laurel Vail erweitert das Spektrum der Metal-Kurzfilme mit ihrem Debüt „What Metal Girls Are Into“, zu sehen unter anderem auf dem 19. Landshuter Kurzfilmfestival, um eine weitere Geschichte und eine weibliche Sicht.

Die drei Metal Girls Ash (Chelsea Blechman), Mattie (Karina Assad) und Jo (Laurel Vail) fahren auf ein Drei-Tage-Festival irgendwo in die Wüste. Sie beziehen eine Unterkunft,  welche von Dean (Matt Mercer) vermietet wird, der sich schnell als unheimlich und potenziell gefährlich herausstellt. Doch die Liebe zur Musik lässt sie einfach da bleiben.

Laurel Vail (*1981) hat selbst jahrelang als Schauspielerin gearbeitet (zu sehen in vielen Kurzfilmen u.a. in dem Schwangerschaftshorror „Delivery“ (2013)) und kennt die Filmbranche daher schon von der anderen Seite. Jetzt hat sie ihren ersten eigenen Kurzfilm realisiert, bei dem sie das Drehbuch schrieb, mitspielte und die Regie übernahm. Zudem hat sie durchgesetzt, dass 88% ihres Teams Frauen sind, welche immer noch in der Entertainment-Branche schlechtere Chancen haben, als ihre männlichen Kollegen. Dazu passen auch die drei starken Frauen-Hauptfiguren des Films. Die drei Metal-Fans lassen sich so schnell nicht abschrecken, wissen sich zu amüsieren und können zurückschlagen. Sie sagen klar: „So nicht!“ Die Story ist als fantastischer Fun-Splatter mit der richtigen Mischung aus Effekten, pointierten Dialogen und Humor umgesetzt. Der 15-minütige Kurzfilm zeigt die Liebe Laurel Vails zum Horrorfilm und wie vertraut sie mit den einzelnen Stilelementen ist.

Diese Erfahrung schlägt sich auch in der Inszenierung nieder. Der Film weiß mit allem richtig umzugehen: die Location-Wahl ist stimmig und die Effekte sind gut gemacht. Mit einem Metal Consultant hat sie sich Unterstützung geholt, um den Look und der Musikeinsatz authentisch auszuwählen. Das ist ihr gelungen, was bestimmt Metal-Fans mehr als glücklich machen wird. Zudem ist die Auswahl der SchauspielerInnen vortrefflich und die weiblichen Figuren sind wunderbar stark, witzig und einzigartig. So macht der Kurzfilm „What Metal Girls Are Into“ durch seine starke Inszenierung, seinen Humor, seine Authentizität im Musiksektor und seine innewohnende Botschaft enorm Spaß.

Fazit: Der amerikanische Kurzfilm „What Metal Girls Are Into“ kombiniert wunderbar Fun-Splatter mit einer wichtigen Botschaft und das nicht nur als sichtbaren Teil auf der Leinwand. Der engagierten Regisseurin Laurel Vail ist ein handwerklich perfekt umgesetzter Film gelungen, der viel Freude bringt und zugleich ein Statement für eine zukünftige Filmindustrie ist. So macht kluges Kino Freude.

Bewertung: 8/10

Unbedingt reinschauen (englische Sprache):

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

3 Gedanken zu ““What Metal Girls Are Into” (2017)

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