“Grand Canons” (2018)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Frankreich / Animationsfilm / 2018

Filmkritik: Vor dem großartigen „Keeping and Saving“ der Niederländerin Digna Sinke lief der französische Kurzfilm „Grand Canons“ von Alain Biet, der den menschlichen Sammelwahn auf eine temporeiche und erfrischende Weise zum Thema macht.

Alltagsgegenstände der letzten Jahrzehnte bilden einen bunten Reigen und zeigen Entwicklung sowie Konformität.

Der französische Animationsfilm „Grand Canons“ macht schon mit den ersten Bildern klar, welche wahnsinnige Arbeit dahintersteckt. Der Filmemacher und Zeichner Alain Biet fertigte für den elf-minütigen Film 5000 Zeichnungen von Alltagsgegenständen aus verschiedenen Jahrzehnten an. Dabei zeichnet er sie detailgetreu und hat eine unglaubliche Sammlung ähnlicher Gegenstände aus den verschiedenen Gattungen zusammengestellt. Die Botschaft – die Anklage an den Konsum – ist klar, jedoch nicht aufdringlich oder störend. Denn in einem rasanten Schnitt fügt Biet alle Gegenstände in einer wilden Choreografie zusammen. Wird mal schneller, mal langsamer und betont Unterschiede, Ähnlichkeiten und Entwicklungen. Hinzu kommt die perfekt eingesetzte Musik. In der Komposition von Pablo Pico und Yan Volsy werden die Geräusche grandios eingefügt und ergeben zusammen einen rhythmischen, modernen Klang, der Leichtigkeit ausstrahlt. Zusammen ist „Grand Canons“, der bereits einen Vorgänger hatte, ein grandioser Animationsfilm, hinter dem eine wahnsinnige Arbeit steckt und der trotzdem von seiner Leichtigkeit lebt.

Fazit: Alain Biets Kurzfilm „Grand Canons“ führt dem Zuschauer die übertriebene Konsumwelt vor Augen und schafft mit seiner Arbeit, die bestimmt Jahre in Anspruch genommen hat, einen Film, der mit flotten Schnitten und der passenden Musik die Gegenstände, die uns umgeben, in einer wahren Bilderflut und in einer wunderbaren Choreografie zum Leben erweckt.

Bewertung: 8/10

Trailer zum Film „Grand Canons“

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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