Fünf Fragen an Rory Waudby-Tolley

Doreen Kaltenecker
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Interview: Im Gespräch erzählt uns der britische Regisseur Rory Waudby-Tolley, ob es einen echten Madila für seinen Kurzfilm „Mr Madila“ gibt, welche Botschaft der Film haben soll und wie er seine passenden Animationen dazu fand.

The original english language interview is also available.

Auf dem 61. DOK in Leipzig lief dein Film „Mr Madila“ in der ‚Animated Us‘-Reihe und begeisterte mit seiner ehrlichen und humorvollen Art das gesamte Publikum. Du schaffst es den Strichmännchen so viel Persönlichkeit zu verleihen. Erzähl mir etwas mehr, was hat Dich dazu geführt einen Film über Mr Madila zu machen – es beruht doch auf wahren Tatsachen?

Ich habe eine Karte von einem spirituellen Heiler erhalten und plante, ihn wegen der Erstellung eines Dokumentarfilms zu kontaktieren. Aber in meinem Kopf konnte ich mir nur vorstellen, dass es schief ging, und so entstand ein Film darüber, was stattdessen hätte passieren können. Also ist der ganze Film im Grunde genommen, dass ich ein Gespräch mit mir selbst führe. Ich versuche, den Leuten das nicht zu sagen, da sie sich aufregen!

Könntest Du Dir vorstellen, ein echtes Gespräch mit einem Mr Madila irgendwann zu führen?

Ich bin noch nicht dazu gekommen, die tatsächliche Telefonnummer anzurufen. Eines Tages werde ich „The REAL Mr Madila“ machen.

Welcher Botschaft lag neben der guten Unterhaltung am Herzen?

Ich würde nicht sagen, dass es eine Botschaft gab, es ging mehr darum mir Raum zum Spielen zu geben. Ich bin eine sehr skeptische, nicht-religiöse Person, aber ich fühle mich definitiv von der Poesie und Magie des Übernatürlichen und den Pseudowissenschaften angezogen. Ich schätze, was auch immer die Menschen glauben, sie machen immer noch letztendlich die gleiche menschliche Erfahrung und versuchen, ihren Platz im Universum zu finden. Nichts, was Herr Madila im Film sagt, ist so verrückt, er benutzt nur die Sprache, die ich normalerweise nicht verwenden würde, um etwas zu beschreiben, das wir alle irgendwie verstehen können.

Kannst Du mir erzählen, wie Du die passenden Animationen für Deine Geschichte gefunden hast?

Ich hatte nicht viel Zeit, um alles zu animieren, also musste ich es schlicht halten. Die Verwendung des Formats eines Dokumentarfilms bedeutete, dass ich etwas freier war. Ich hatte kein Storyboard, was leichtsinnig war, aber ich denke, es gibt dem Film eine Art chaotische Energie, die ihn irgendwie glaubwürdiger macht!

Kannst Du mir noch mehr zu Deinem Abspann erzählen?

Ich liebe die schreckliche grafische Gestaltung religiöser Broschüren und gehe immer alles daran, sie zu erhalten.

Mr Madila“ war Dein Abschlussfilm. Wie geht es jetzt bei Dir weiter?

Ich habe gerade eine animierte Dokumentation über einen See in Texas fertiggestellt und arbeite an einem neuen Film mit Unterstützung des British Film Institute. Ich arbeite auch an zwei Mini-Fortsetzungen von „Mr Madila“ für „Adult Swim“.

Die Fragen stellte Doreen Matthei
Übersetzung von Michael Kaltenecker

Lies auch die Rezension des Kurzfilms „Mr Madila


Interview: In our interview British director Rory Waudby-Tolley tells us whether there is a real Madila for his short film “Mr Madila“, what message the film is supposed to have and how he found his suitable animation style.

At the 61st DOK in Leipzig your film “Mr Madila” was shown in the “Animated Us”-series and delighted the whole audience with its honest and humorous nature. You manage to give the stick figures so much personality. Tell me a bit more about what led you to make a film about Mr Madila. Is it based on true facts or are you really just playing with us?

I did receive a card from a spiritual healer, and was planning to contact him about making a documentary. But in my head I could only imagine it going wrong, so created a film about what could have happened instead. So the whole film is basically me having a conversation with myself. I try not to tell people this as they get annoyed!

Could you imagine having a real conversation with Mr Madila sometime?

I am still yet to call the actual phone number. One day I will make The REAL Mr Madila.

Was there a message that was important to you besides good entertainment?

I wouldn’t say there was a message, it was more to give myself a space to play. I’m a very sceptical non-religious person, but I’m definitely attracted to the poetry and magic of the super-natural and pseudo-science. I guess whatever people believe, they are still ultimately going through the same human experience and trying to figure out their place in the universe. Nothing Mr Madila says in the film is that crazy really, he just uses language I wouldn’t normally use to describe something we can all kind of understand.

Can you tell me how you found the right animation style for your story?

I didn’t have much time to animate it all so had to keep it simple. Using the format of a documentary meant I could be a bit more loose with it. I didn’t have a storyboard, which was reckless, but I think it gives the film a kind of shambolic energy that makes it more believable in a way!

Can you tell me more about the credits sequence?

I love the terrible graphic design of religious pamphlets and always go out of my way to receive them.

Mr Madila“ was your graduation film. What’s next for you now?

I’ve just finished an animated documentary about a lake in Texas, and am working on a new film with funding from the British Film Institute. I’m also working on two mini-sequels to “Mr Madila” for “Adult Swim”.

Questions asked by Doreen Matthei

Read on on the german review of the shortfilm „Mr Madila

Ein Gedanke zu “Fünf Fragen an Rory Waudby-Tolley

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