Fünf Fragen an Mirko Hans

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Interview: Im Interview mit Mirko Hans erzählt er uns mehr von der Entstehung seines Bewerbungs-Kurzfilms „Die Pförtner“, wie ein Gebäude dafür die perfekte Kulisse gab und wie es jetzt bei ihm weitergehen wird.

Die Idee für Deinen Film „Die Pförtner“ kam Dir bei der Besichtigung dieses ungewöhnlichen Gebäude: das Institut für Mathematik der TU Berlin. Kannst Du mir mehr zum Ursprung für Deine Geschichte erzählen?

Ich habe eine furchtbar schlechte Orientierung und hätte mich hoffnungslos verlaufen in dem Gebäude ohne Führung. Da ich Kamera mache, denke ich oft in Bildern. Ich fand die Vorstellung spannend, über die Bilder das Gebäude so darzustellen, als wäre es das reinste Labyrinth, ein wenig magisch, wie in Hogwarts vielleicht.

Für alle Interpretationsmuffel: Was ist die Botschaft dahinter?

Ich finde es wirklich schwierig in einem Kurzfilm eine Botschaft zu vermitteln, ohne mit dem Finger zu zeigen. Bei der Geschichte ging es mir nie darum, eine Botschaft zu vermitteln. Ich wollte das Gebäude zum Leben erwecken. Meine eigene Faszination für dieses Bauwerk auf andere übertragen, eben durch diese Reise des Protagonisten. Da dies mein Bewerbungsfilm war, fand ich natürlich schon einigen Gefallen daran eine Person zu erzählen, die sich auf ewig in einer Schleife befindet bei dem Versuch sich zu bewerben.

Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Martin Schnippa?

Martin und ich haben uns bei einem Kurzfilmdreh getroffen. Damals hatten wir über Crew United nach Schauspielern gesucht und Martin hatte sich gemeldet. Die Arbeit mit ihm habe ich als so angenehm empfunden, dass ich ihn damals gefragt habe, ob er Lust auf dieses kleine Projekt hat. Ich bin froh, dass er zugesagt hat!

Erzähl mir mehr zu dem Dreh vor Ort. Wie lange durftet ihr vor Ort filmen und wie war es dort zu drehen?

Da das Gebäude die Fakultät für Mathematik der TU-Berlin ist, ist nachts im Gegensatz zum Tag überhaupt nichts los. Wir haben uns eine Drehgenehmigung geben lassen, die wir den Securitys ab und an vorzeigen mussten, weil diese uns für Einbrecher oder Obdachlose hielten. Mit meiner Freundin und Martin sind wir also drei Nächte lang, eher ungeplant, ohne Drehbuch, nur mir ein paar Ideen von wo und wohin unser Charakter sich verirrt, durch das Gebäude geirrt. Es war von Anfang an die Idee während des Prozesses frei zu bleiben, die Möglichkeit zu haben Dinge zu verändern. Anders als sonst, wo ja oft mit der Vorbereitung der Großteil der Entscheidungen getroffen ist und das drehen nur noch das Abarbeiten darstellt.

Dann habe ich nochmal 4 Nächte alleine mit meiner Freundin Töne aufgenommen, VFX Hintergründe und die Bilder vom Anfang, in denen der Pförtner nicht zu sehen ist gedreht.

Deine Bildsprache ist sehr sinister. Worauf hast Du Deinen Fokus gesetzt? Wolltest Du den Film in Richtung Horrorfilm entwickeln?

Mirko Hans auf den 29. Bamberger Kurzfilmtage

Der Fokus lag auf dem Gebäude. Das sollte zum Leben erweckt werden. Ein Kampf zwischen Mensch und Gebäude. Das Kamerakonzept war dabei statisch, wie das Gebäude, alt und skurril. Wir mussten uns immer bemühen, es nicht zu lustig zu drehen, es sollte trotzdem einen Kontrast zu der Düsterheit geben, der Film nimmt sich selbst nicht so ernst.

Kannst Du mir zum Schluss noch etwas mehr von Dir erzählen und vor allem, wie es jetzt, wo Du an der Filmakademie Baden-Württemberg angenommen wurdest, weitergehen wird. Hast Du schon eine Spezialisierung im Kopf?

Da gab es leider ein kleines Missverständnis. Anders als im Programmheft der Bamberger Kurzfilmtage geschrieben steht, bin ich mit dem Film zwar eingeladen, aber nicht angenommen worden. Weitergehen tut es natürlich trotzdem mit weiteren Kurzfilmen, bei denen ich aber nicht mehr die Regie, sondern die Kamera übernehme. Beim Gestalten von Bildern liegt meine Leidenschaft. Bewerben werde ich mich erneut, vielleicht klappt es diesmal, vielleicht nicht!

Die Fragen stellte Doreen Matthei

Lies auch die Rezension des Kurzfilms „Die Pförtner

2 Gedanken zu “Fünf Fragen an Mirko Hans

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