„Unbreakable Kimmy Schmidt“ (Staffel 2, 2016)

Doreen Kaltenecker
Letzte Artikel von Doreen Kaltenecker (Alle anzeigen)

Serienkritik: Die amerikanische Serie „Unbreakable Kimmy Schmidt“ (OT: „Unbreakable Kimmy Schmidt“) überraschte die Zuschauer in ihrer ersten Staffel mit gut platziertem Humor und Gags, die einfach funktionierten, sowie der darin innewohnenden Gesellschaftskritik und starken weiblichen Charakteren. Natürlich zog der Erfolg weitere Staffeln nach sich: Nur kurze Zeit später erschien die zweite Staffel, welche die Charaktere weiter ausbaut und die Fäden weiter spinnt.

Kimmy Schmidt (Ellie Kemper) ist mitten im New Yorker Leben angekommen. Während sie noch für ihren Abschluss büffelt, ist sie zugleich für all ihre Freunde da. Sie will Dong (Ki Hong Lee), für den sie immer noch Gefühle hat, helfen, nicht abgeschoben zu werden. Ihre ehemalige Arbeitgeberin Jacqueline (Jane Krakowski), die von ihrer Familie verstoßen wurde und in Scheidung lebt, muss ein neues Leben anfangen und Kimmy kann schlecht nein sagen, ihr dabei zu helfen. Erst als sie die Uber-Fahrerin und Therapeutin Andrea (Tina Fey) kennenlernt, beschäftigt sie sich mit ihren eigenen Problemen. Diesen gehen auch ihre beiden Mitbewohner nach: Titus (Tituss Burgess), der neuerdings einen Freund hat und eine One-Man-Show produziert, und Lillian (Carol Kane), die sich gegen Gentrifizierung ihres Stadtviertels stellt. 

Tina Fey und Ellie Kemper

Auch in der zweiten Staffel geht es munter weiter. Die Serienmacher Tina Fey und Robert Carlock gestalten auch diese 13 Folgen wieder wie einen bunten Ritt durch die Gesellschaft und halten dieser mit viel Humor, Übertreibung und aktuellen Bezügen einen Spiegel vor. Hier werden wichtige Themen wie soziale Unterschiede, Abschiebung, Gentrifizierung, Coming-out, Alkoholismus und Rassismus angesprochen. Doch all das wird stets umhüllt mit viel Humor und Farbe. An der einen oder anderen Stelle wird dabei die Übertreibung zu viel und der Witz zum Kalauer. Doch was die Serie immer wieder rettet sind ihre außergewöhnlichen Charaktere, die wunderbar von den Schauspielern zum Leben erweckt werden. Trotz aller Naivität und Gutmütigkeit hat man Kimmy einfach ins Herz geschlossen. Gut gelaunt und farbenfroh geht sie durch die Welt. Ellie Kemper (auch zu sehen bei „Brautalarm“ (2011)) schafft es, sie perfekt zwischen Feminität und kindlichen Gemüt einzufangen. Auch die anderen Darsteller erschaffen in diese Serie ihre ganze eigenen Figuren. Carol Kane als exzentrische Hausbesitzerin Lillian mit ihren radikalen Idealen überzeugt genauso wie Tituss Burgess als Schauspieler mit vielen egozentrischen Macken und trotzdem einer großen Portion Herz. Diese Leistung aller Darsteller und die Lebendigkeit aller Figuren trägt die Serie auch über die albernsten Stellen hinweg. Im Gesamten liefert die zweite Staffel auch wieder wunderbare Unterhaltung mit Biss, geht aber zuweilen ein Tick zu weit und verliert sich dabei in ihren Übertreibungsszenerarien.

Jane Krakowski, Tituss Burgess und Ellie Kemper

Fazit: Die 13 Folgen der zweiten Staffel der amerikanischen Serie „Unbreakable Kimmy Schmidt“ überzeugen als solide Fortsetzung der ersten Staffel. Manchmal verrennt sie sich etwas zu sehr in ihrem übertriebenen Humor, doch das machen die Charaktere, wunderbar dargestellt von einem bunten Ensemble, und die bissigen, popkulturellen und gesellschaftskritischen Querverweise wieder weg, so dass am Ende auch diese Staffel wunderbar und zuweilen hervorragend pointiert unterhalten kann.  

Bewertung: 4/5

Trailer der zweiten Staffel der Serie „Unbreakable Kimmy Schmidt“

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

Kommentar verfassen