„Bye Bye Alfred“ (2011)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Japan / Fiktion / 2011

Filmkritik: Im ‚Japan‘-Block der 25. Internationalen Kurzfilmwoche Regensburg lief der Experimentalfilm „By Bye Alfred“ des Japaners Kotaro Tanaka, der auf spielerische Weise seine eigene Hommage an Alfred Hitchcock schuf.

Sogar die Vögel sind verschwunden. Die Kamera wandert durch die menschenleeren Plätze, an denen einst Alfred Hitchcocks Klassiker „Die Vögel“ entstand.

Der 2011 entstandene, nur dreiminütige Kurzfilm „Bye Bye Alfred“ ist ein außergewöhnlicher Experimentalfilm, der Bilder aus Alfred Hitchcocks bekanntem Film „Die Vögel“ von 1963 zeigt, dabei aber digital alle Menschen und anderen Lebewesen entfernt hat. So entstand durch die Hand des japanischen Regisseurs Kotaro Tanaka (*1979) ein fast melancholischer Film, der zusammen mit dem Titel eine Art Abschied an den Großmeister, verstorben 1980, darstellt. Die menschenleeren Orte ohne erklärenden Kommentar und mit den Originalgeräuschen besitzen eine schwermütige, poetische Kraft. Die Orte werden ganz automatisch (zumindest von Cineasten) erkannt und zugeordnet. Doch durch die Bearbeitung entsteht ein schöner Entfremdungseffekt, der die Wahrnehmung verändert, und trotzdem eine gelungene Hommage an Hitchcocks Werk darstellt. 

Fazit: Eine faszinierende und gleichzeitig befremdliche Wirkung gelingt dem Kurzfilm „Bye Bye Alfred“ von Kotaro Tanaka, der aus dem Film „Die Vögel“ alle Lebewesen entfernt und den Zuschauer an menschenleere Orte bringt. Dadurch entstand ein poetischer, melancholischer Experimentalfilm, der im Gedächtnis bleibt.    

Bewertung: 7/10

Den Kurzfilm „Bye Bye Alfred“ gibt es auch online. Schaut ihn euch an:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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