„Asho“ (2019)

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Kurzfilm / Iran / Dokumentation / 2019

Filmkritik: Wie zufällig fand der iranische Regisseur Jafar Najafi seinen Protagonisten für seinen 30-minütigen Kurzfilm „Asho“, der auf dem 62. DOK Leipzig seine Europa-Premiere feierte.

Der junge Hirtensohn Asho träumt davon selbst Filme zu machen, denn er ist zum Schauspielern geboren. Doch das Leben hat anderes vor mit ihm. So bewacht er die Ziegen und verbringt Zeit mit seiner Cousine Pari, die einmal seine Ehefrau sein wird. Doch Filme sind seine Leidenschaft und so versucht er, jeden Tag einen zu sehen.

Eigentlich wollte sich der Filmemacher Jafar Najafi für seinen ersten Dokumentarfilm mit der Gegend an sich beschäftigte und tätigte dabei erste Aufnahmen. Da drängelte sich der Wirbelwind Asho vor die Kamera. Sofort wollte dieser in der Dokumentation vorkommen und so wurde er schnell zum Protagonisten seines eigenen Films. Dabei fängt Najafi das Leben des jungen Hirten ein, beobachtet ihn in seinem Alltag und vor allem unterhält er sich viel mit ihm. Asho hat zu allem eine Meinung, nimmt kein Blatt vor dem Mund und redet scheinbar ohne Unterlass und mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen. Aus diesen Unterhaltungen, die oft

links: Regisseur Jafar Najafi vom Kurzfilm „Asho“

im Kontrast zum Gesehenen stehen, entsteht viel des Humors des Films. Man lacht dabei aber wunderbare Weise nicht über Asho, sondern mit ihm und beglückt sich an seinen Ambitionen. Najafi schuf mit diesem Kurzfilm eine sanfte Coming-of-Age-Geschichte und portraitierte gleichzeitig auch das Leben auf dem Land. Das alles wird mit viel Humor und Leichtigkeit erzählt, so dass man sich hier auch noch wunderbar unterhalten lassen kann.

Fazit: Der iranische Kurzfilm „Asho“ von Jafar Najafi erzählt von dem Leben des Hirtenjungen Asho, der Filme liebt und selbst Schauspieler werden möchte. Dabei berichtet Najafi im klassischen Dokumentarstil von dem Leben auf dem Land und schuf gleichzeitig eine zarte Coming-of-Age-Geschichte mit Leichtigkeit und Herz.

Bewertung: 7/10

Trailer zum Kurzfilm „Asho“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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