„Dieorama“ (2019)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / USA / Dokumentation / 2019

Filmkritik: In seinem Dokumentar-Kurzfilm „Dieorama“ stellt der Regisseur Kevin Staake uns Abigail Goldman vor, die in ihrer Freizeit ungewöhnliche Dioramen gestaltet.

Goldman arbeitet tagsüber als Investigatorin für ein Pflichtverteidigerbüro im US-Bundesstaat Washington und wurde schon mit vielen unvorstellbaren Gewalttaten konfrontiert. Viele Stunden verbrachte sie mit Bildern der Opfer, Autopsien und an Tatorten. Als Ventil begann sie vor einigen Jahren kleine Dioramen in Kugelform zu erstellen, die sich genau mit solchen Verbrechen beschäftigen. Schnell wurde man auf die Künstlerin aufmerksam und ihre Stücke besitzen bereits Sammlerwert. 

Abigail Goldman ist eine Frau, die durch ihren Beruf zu ihrer außergewöhnlichen Kunst inspiriert wurde. Sie fand ihren Weg, mit dem Schrecken und der Grausamkeit von Verbrechen umzugehen. In ihren Dioramen stellt sie oft die Verbrechen nach. Auf den ersten Blick wirken sie teilweise wie friedliche Alltagsszenen, doch ein genauer Blick offenbart Morde, Selbstmorde und Unfälle. Kevin Staake traf sich für seine Kurz-Doku mit ihr, nachdem sein Bruder Ryan Staake (Musikvideo „Wyclef Jean“) ein Stück von ihr in einer Galerie gesehen hatte. Sie berichtet in der Dokumentation, wie sie zu ihrer Kunst gefunden hat. Gleichzeitig unterhält sich Staake noch mit Menschen, welche ihre Kunst sammeln und wertschätzen. Hinzu kommt ein Blick über ihre Schulter, wenn Goldman ihre kleinen Werke entwirft. Mit Pinzetten, Farbe und Epoxydharz schafft sie oft in nächtlicher Arbeit zur Entspannung diese Dioramen, welche meist mit ein paar roten Pinselstrichen beendet werden. Kevin Staakes Doku bringt uns wunderbarerweise diese Künstlerin und ihr Kleinod näher.

Fazit: In Kevin Staakes zehnminütiger Dokumentation „Dieorama“ lernen wir Abigail Goldman kennen, welche zur Ablenkung vor Jahren begonnen hat, Dioramen mit Todesszenen zu entwerfen. Die kleinen Miniaturarbeiten sind dabei detailliert, überraschend, authentisch und fangen die Szenen zwischen Idylle und Brutalität mit ein bisschen Humor ein.  

Bewertung: 8/10

Überzeug Dich selbst vom Kurzfilm „Dieorama“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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