„Tenet“ (2020)

Doreen Kaltenecker
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Filmkritik: Christopher Nolan, Regisseur von Filmen wie „Inception“ (2010) und „Dunkirk“ (2017), bestand darauf, sich in diesem Jahr den Titel des ‚Retter des Kinos‘ zu verdienen. Denn sein Blockbuster „Tenet“ (OT: „Tenet“, USA, 2020) ursprünglich angekündigt für Juli 2020, kam nun als erster wirklich großer Film zurück auf die Leinwände und führte in Deutschland dazu, dass mit seinem Start auch manche Kinos wieder öffneten. 

In der Kiewer Oper treffen zwei CIA-Agenten auf einen Gruppe Terroristen, die ungewöhnliche, sich durch die Zeit rückwärts bewegende Munition verwenden. Nachdem sie gefangen genommen werden, wählen sie die den Freitod. Doch einer von beiden (John David Washington) erwacht wieder und kommt zu einer Spezialeinheit. Mit einem einzigen Wort – Tenet – wird er zu seinem neuesten Auftrag geschickt. Er lernt mit der neuartigen Munition umzugehen, bekommt mit Neil (Robert Pattinson) einen neuen Partner an seine Seite und macht sich auf die Spur des russischen Kriminellen Andrej Sator (Kenneth Branagh), der in Besitz der Maschine ist, welche die Zeit unter ihrer Kontrolle hat.

Jack Cutmore Scott, John David Washington und Robert Pattinson

Der neueste Film von Christopher Nolan (*1970) beschäftigt sich auch hier wieder mit einem seiner Lieblingsthemen: der Zeit. Diesmal ist es aber in einem knallharten Actioner verpackt. Auch hier gehört es dazu, dass dem Zuschauer die Zusammenhänge erst nach und nach aufgehen und man gar nicht bis ins letzte Detail alle Verwicklungen erkennen oder verstehen muss, um sich auf diese Reise einzulassen. Spannend ist die Geschichte mit ihren Cut in der Mitte, ab dem man viele Ereignisse noch einmal anders erlebt. Nach seinem Drehbuch schuf Nolan einen Film, der sich mit klassischen Fragen wie “Was passiert, wenn ich mir selbst begegne?” und “Wie ist die Vergangenheit veränderbar?” beschäftigt. So sind die einzelnen Elemente nicht neu, aber mit großem inszenatorischen Geschick und einem Gefühl für gute Action, welche einen nicht langweilt, sondern fasziniert, erlebt man hier einen besonderen Film, der auch eine großartige Optik, zwischen Realismus und Science-Fiction besitzt. Dass der Film so gut funktioniert verdankt er auch seinem Gespann von Washington, der jetzt oft als schwarzer James Bond bezeichnet wird, und Pattinson, der sich hier endlich von seinen Schmachtrollen befreit hat. Auch der restliche Cast ist gut besetzt und Kenneth Branagh gibt einen wunderbaren Bösewicht ab. Abgerundet wird es von einem dröhnenden, tiefen Sound und Musikeinsatz, komponiert von Ludwig Göransson, der sich jetzt schon des entsprechenden Oscars sicher sein kann. So ist in „Tenet“ alles stimmig, wie man es auch erwarten kann. Ob nun „Tenet“ das Kino im Sommer 2020 wirklich gerettet hat, wird sich noch zeigen, doch definitiv bleibt er als einer der wenigen Blockbuster des Jahres hängen, welche man auf großer Leinwand gesehen hat.

Kenneth Branagh

Fazit: Der amerikanische Spielfilm „Tenet“ von Christopher Nolan hat definitiv gute Chancen bei der nächsten Oscarverleihung viele Preise zu gewinnen, da er als eine der wenigen Produktionen dieses Jahres für genügend Aufmerksamkeit gesorgt hat. Während andere Starttermine immer wieder verschoben wurden, startet der Film in den Kinos. Dabei überzeugt er als gelungener Actioner mit Zeit-Elementen und schuf gelungene, spannende Unterhaltung, welche nicht einfach dahin plätschert, sondern auch fordert.

Bewertung: 7,5/10

Kinostart: 26. August 2020 / DVD-Start: noch unbekannt

Trailer zum Film „Tenet“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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