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Kurzfilm / Frankreich / Dokumentation / 2020
Wie verläuft das Leben in Clichy-sous-Bois – einem Vorort von Paris – nach den Unruhen von 2005? Es geht weiter – Kinder werden geboren, Wohnungen bezogen und das Fußballtraining wird angetreten. Doch es verändert sich etwas bei der Selbstbestimmung und in den Köpfen. Auch bei den SchülerInnen einer Klasse, die ein altes Stück inszenieren und doch unbedingt Neues in den Stoff hineinbringen wollen.
Der Filmemacher Rémi Brachet erzählt in seiner poetischen Dokumentation in 39 Minuten vom Leben in den sogenannten Banlieues. In ähnlichen Verhältnissen aufgewachsen, kennt er das Milieu und erzählt in seinem Kurzfilm vom Leben dort. Mit ruhigen Aufnahmen fängt er Alltagsszenen ein und kombiniert sie mit der Inszenierung eines ausgedachten Theaterstücks. Hier und da verlässt er den Pfad des Dokumentarischen, fängt aber die realen Gedanken und Menschen in diesem Vorort ein. Die Inszenierung wählt dabei eine schweigende, beobachtende
Fazit: „The End of Kings“ ist ein französischer Kurzfilm, der sich dokumentarisch mit der Geschichte des durch Schlagzeilen bekannt gewordenen Banlieue Clichy-sous-Bois beschäftigt und dabei die Menschen, insbesondere die Frauen, und das Leben vor Ort einfängt. Mit einer melancholischen, poetischen Kraft und beobachtenden Filmaufnahmen sowie einem inszenierten Theaterstück fügt sich alles zu einem großen Bild und lässt die ZuschauerInnen nachdenklich zurück.
Bewertung: 7,5/10
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen:
- 63. DOK Leipzig 2020 – Katalog (Programm ‚Internationaler Wettbewerb Kurzfilm‘)
- Doreen Matthei, ‚Acht Fragen an Rémi Brachet‘, testkammer.com, 2021
- Eintrag des Films „The End of Kings“ beim International Independent Film Festival Bordeaux