„Feeling Through“ (2020)

Kurzfilm / USA / Fiktion / 2020

Filmkritik: Der für den Oscar nominierte Kurzfilm „Feeling Through“ von Dough Roland erzählt, inspiriert von einer persönlichen Begegnung, von der Notwendigkeit sich gegenüber anderer Menschen sich zu öffnen und schafft es damit die ZuschauerInnen zu berühren. 

Mitten in der Nacht begegnet der obdachlose Tereek (Steven Prescod) dem tauben und blinden Mann Artie (Robert Tarango) auf einer Haltestellenbank. Dieser bittet den jungen Mann um Hilfe, der nur widerwillig zustimmt. Doch im Laufe der Nacht nähern sich die beiden einander an und Artie schenkt Tereek etwas von seiner Sicht auf die Dinge.

Wie auch der Gewinner des Oscars für den ‚Besten Kurzfilm‘ – „Two Distant Strangers“ – erzählt „Feeling Through“ von der Begegnung zweier Menschen. Doch hier steht das Zwischenmenschliche, das Warmherzige und das Aufeinanderzugehen im Mittelpunkt. Der obdachlose Jugendliche, der selbst kaum Freude an seinem Leben empfinden kann, trifft auf einen tauben und blinden Mann, der ihm zu erkennen gibt, dass das Leben lebenswert ist. Basierend auf einer realen Erfahrung des Regisseurs Dough Roland ersann er nach einem eigenen Drehbuch eine warmherzige Geschichte, welche aber nicht sentimental oder kitschig ist. Denn die Annäherung erfolgt allmählich und ganz fest in der Realität verankert. Dass dies so gut funktioniert, verdankt der Film natürlich auch dem Schauspieler-Gespann Steven Prescod

Steven Prescod und Robert Tarango

und Robert Tarango, welcher als erster Taubblinder eine Rolle in einem Film spielt. Dass Roland auch im Vorfeld intensiv recherchiert hat und an Live Locations in Manhattan und Brooklyn gedreht wurde, tut dem ebenfalls sehr gut. So ist im Gesamten ein einfühlsamer, warmer Film entstanden, der genauso den Oscar verdient hätte.

Fazit: „Feeling Through“ von Doug Roland erzählt von einer Begegnung zweier vom Leben scheinbar gebeutelter Menschen, schildert ihr Aufeinanderzugehen und kommt im realistischen Gewand und mit viel Herz daher.

Bewertung: 8/10

Trailer zum Kurzfilm „Feeling Through“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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