„On My Mind“ (2021)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Dänemark / Fiktion / 2021

Filmkritik: „On my Mind“ war bei den 94. Oscars 2022 als ‚Bester Kurzfilm‘ nominiert. Der dänische Beitrag von Martin Strange-Hansen erzählt eine Geschichte von Verlust und wie man damit umgeht. 

Henrik (Rasmus Hammerich) ist an diesem Tag in die Bar gekommen, um einen Karaoke-Auftritt mit der Ballade ‚Always on My Mind‘ festzuhalten, doch jede Aufnahme geht schief und ihm läuft die Zeit davon, denn er will es seiner Frau Trine (Sissel Bergfjord) noch vorspielen.  

Der dänische Regisseur Martin Strange-Hansen (*1971), der auch das Drehbuch geschrieben hat, verarbeitet in dem Film den Verlust seine Tochter, welche 2001 gestorben ist. Die Vorstellung in einer Bar zu sein, wo keiner weiß, wie es Dir wirklich geht, griff er hier auf und schuf einen bewegenden Film über das Abschiednehmen. Doch anfänglich wird das nicht klar. Eine typische, skandinavische, beinahe komödiantische Stimmung besitzt die skurrile Situation in der Bar in den ersten Filmminuten, bis zur finalen Auflösung ist man gespannt, ob es sich hier nur um einen traurigen Werbungs-Versuch um die Angebetete handelte oder ob mehr dahinter steckt. So entfaltet die schlussendliche Auflösung die gesamte Wucht seiner Botschaft. Für manche war es der schwächste Kurzfilm in der Kategorie, doch dieser Film braucht einfach etwas Zeit und wenn man sich drauf einlässt kann er zu Tränen rühren und bleibt damit im Gesamten mehr im Gedächtnis als andere Beiträge.

Fazit: „On My Mind“ ist ein dänischer Kurzfilm von Martin Strange-Hansen über Abschiednehmen und Trauer. Er wählt dafür einen ungewöhnlichen Weg und schuf so eine melancholische Stimmung, welche noch eine Weile beim Publikum nachhallt.

Bewertung: 7/10

Trailer zum Kurzfilm „On My Mind“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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