Am 12. März 2023 fand im Dolby Theatre in Los Angeles die 95. Oscarverleihung (Academy Awards) statt. In knapp vier Stunden führte der Moderator Jimmy Kimmel, der bereits zweimal die Oscars moderiert hatte, durch den Abend. Etwas gestrafft, aber mit allen wichtigen Elementen wie Showeinlagen, Memoriam-Galerie und Anmoderationen im Programm wurden an diesem Abend zehn Langfilme und drei Kurzfilme mit insgesamt 23 Oscar-Statuen ausgezeichnet.
Oscars

„Take and Run“ (2022)
Kurzfilm / Schweiz / Fiktion / 2022
Filmkritik: Der schweizer Kurzfilm „Take and Run“ (OT: „Ala Kachuu“) von Maria Brendle erzählt von wahren Ereignissen, gut recherchiert aber in Form eines Spielfilms und schaffte es mit der aufwühlenden Geschichte bis zu den 94. Oscars, wo er für den ‚Besten Kurzfilm‘ nominiert war.
„On My Mind“ (2021)

„Spielzeugland“ (2007)
Kurzfilm / Deutschland / Fiktion / 2007
Filmkritik: Der deutsche Regisseur Jochen Alexander Freydank, der vor allem fürs Fernsehen arbeitet und u.a. ein paar „Tatorte“ realisiert hat, wurde im Jahr 2009 auf der 81. Oscarverleihung als zweiter Deutscher (nach Pepe Danquart für „Schwarzfahrer“ (1993)) für seinen Film „Spielzeugland“ (ET: „Toyland“) mit dem Oscar für den ‚Besten Kurzfilm‘ ausgezeichnet.
„Marriage Story“ (2019)
Filmkritik: Der amerikanische Spielfilm „Marriage Story“ (OT: „Marriage Story“, USA, 2019) erzählt auf bedrückend echte Weise vom Ende einer Beziehung und einem Sorgerechtsstreit ohne jegliche Schwarz-Weiß-Zeichnung. Inspiriert von seiner eigenen Trennung schuf der Regisseur Noah Baumbach einen aufwühlenden Film, der nicht zu Unrecht trotz der Netflix-Herkunft mit sechs Nominierungen bei der 92. Oscarverleihung antrat und davon aber leider nur einen gewinnen konnte.
„Erbarmungslos“ (1992)
1993 / 65. Oscarverleihung / 9 Nominierungen / 4 Gewinne
Filmkritik: Wie allseits bekannt sind vor allem Dramen dafür prädestiniert Oscars zu gewinnen. Doch in der Oscargeschichte haben es auch drei Western geschafft, den höchsten Preis zu ergattern. Der erste war „Cimarron – Pioniere des Wilden Westens“ (1931) und „Der mit dem Wolf tanzt“ (1990) folgte 60 Jahre später. Auf der 65. Oscarverleihung, welche am 29. März 1993 im Dorothy Chandler Pavilion in Los Angeles stattfand, gewann der Neo-Western „Erbarmungslos“ (OT: „Unforgiven“, USA, 1992) vier der 23 Trophäen und setzte sich in der Hauptkategorie gegen Konkurrenten wie „Der Duft der Frauen“ (OT: „Scent of a Woman“, 1992), „Eine Frage der Ehre“ (OT: „A few good Men“, 1992) und „Wiedersehen in Howards End“ (OT: „Howards End“, 1992) durch.
Jetzt Online! – Der Kurzfilm „Sing“
Streaming-Möglichkeit: Den Gewinner der 89. Oscarverleihung in der Kategorie ‘Bester Kurzfilm (Live action)’ kann man jetzt online: Der achtminütige „Sing“ von Kristóf Deák ist ein warmherziger Film über zwei mutige Mädchen, welche Kinder und Erwachsene gleichermaßen anspricht.
Überzeugt euch selbst (ungarisch mit englischen Untertiteln):
Ein Kurzfilm-Tipp von Doreen Matthei
„Departed – Unter Feinden“ (2006)
2007 / 79. Oscarverleihung / 5 Nominierungen / 4 Auszeichnungen
Filmkritik: Während einige Fans und Kritiker enttäuscht darüber waren, dass der Großmeister Martin Scorsese mit seinem damals neuesten Film „Departed – Unter Feinden“ keinen eigenen Stoff verfilmte, sondern ein Remake eines Thrillers aus Hongkong realisierte, kam er beim Rest der Welt gut an. So ging er auch mit fünf Nominierungen auf der 79. Oscarverleihung um die begehrten Trophäen ins Rennen. Er konnte vier davon gewinnen, darunter auch den Oscar für den ‚Besten Film‘ und setzte sich damit gegen starke Filme wie „Little Miss Sunshine“ (2006), „Babel“ (2006) und „Die Queen“ (2006) durch.
„The Favourite – Intrigen und Irrsinn“ (2019)
Filmkritik: Der griechische Regisseur Yórgos Lánthimos hat sich in kürzester Zeit mit außergewöhnlichen Filmen wie „The Lobster“ und „The Killing of a sacred Deer“ international einen Namen gemacht. Nachdem bereits Colin Farrell und Nicole Kidman mit ihm zusammengearbeitet haben, galt sein siebenter Spielfilm „The Favourite – Intrigen und Irrsinn“ mit zehn Oscar-Nominierungen als extravaganter Kandidat für die Trophäen und so war man gespannt, welche er wirklich gewinnen würde. Weiterlesen
„Die Größte Schau der Welt“ (1952)
1953 / 25. Oscarverleihung / 5 Nominierungen / 2 Auszeichnungen
Filmkritik: In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verdankte Hollywood dem Regisseur Cecil B. DeMille viele groß angelegte Spektakelfilme, die vom Publikum geliebt, aber nicht unbedingt von den Kritikern geschätzt wurden. So gingen der Regisseur und seine Filme jahrelang meist leer aus und erst bei der 25. Oscarverleihung 1953 bekam er den Oscar für den ‘Besten Film’, wenn auch nicht für die ‘Beste Regie’ zugesprochen. Sein Zirkusspektakel „Die Größte Schau der Welt“ (OT: „The Greatest Show on Earth“, USA, 1952) setzte sich damit gegen die starken Konkurrenten „Ivanhoe“, „Moulin Rouge“, „Der Sieger“ und vor allem „12 Uhr Mittags“ durch.