Filmkritik: Der amerikanische Filmemacher Jordan Peele erzählt mit Filmen wie „Get Out“ (2017) und „Wir“ (2019) Geschichten direkt aus dem Herzen der Gesellschaft. Dabei bedient er sich gekonnt an Elementen verschiedener Genres bisher vor allem aus dem Horror- und Thrillerbereich. In seinem dritten Spielfilm „Nope“ (OT: „Nope“, USA, 2022) erweitert er die erzählerische Palette um Science-Fiction und Western-Elemente.
Western

„The Power of the Dog“ (2021)
Filmkritik: Einer der großen Oscarfavoriten, der nur eine Trophäe mit nach Hause nehmen konnte, war der Western „The Power of the Dog“ (OT: „The Power of the Dog“, Neuseeland, Australien, 2021) aus der Hand von Jane Campion, der Regisseurin, welche mit ihrem Film „Das Piano“ als erste Frau die Goldene Palme des Filmfestivals von Cannes gewinnen konnte. Nun kehrt sie nach längerer Pause mit ihrem neuesten Film auf die Streamingplattform Netflix zurück.
„Pioniere des wilden Westens“ (1931)
1931 / 4. Oscarverleihung / 7 Nominierungen / 3 Auszeichnungen
Filmkritik: Der amerikanische Spielfilm „Pioniere des wilden Westens“ (OT: „Cimarron“, USA, 1931) ist der erste Western, der den Oscar für den ‚Besten Film‘ gewann. Der Film aus dem Genre, was so alt wie der Film selbst ist, konnte sich auf der 4. Oscarverleihung am 10. November 1931 gegen vier Konkurrenten durchsetzen und gewann von seinen sieben Nominierungen insgesamt noch zwei weitere Trophäen. Damit war er der große Gewinner des Abends, denn insgesamt wurden nur neun Preise in einem Bankett-Rahmen, nicht wie heute mit einem Riesenspektakel, vergeben.
„Erbarmungslos“ (1992)
1993 / 65. Oscarverleihung / 9 Nominierungen / 4 Gewinne
Filmkritik: Wie allseits bekannt sind vor allem Dramen dafür prädestiniert Oscars zu gewinnen. Doch in der Oscargeschichte haben es auch drei Western geschafft, den höchsten Preis zu ergattern. Der erste war „Cimarron – Pioniere des Wilden Westens“ (1931) und „Der mit dem Wolf tanzt“ (1990) folgte 60 Jahre später. Auf der 65. Oscarverleihung, welche am 29. März 1993 im Dorothy Chandler Pavilion in Los Angeles stattfand, gewann der Neo-Western „Erbarmungslos“ (OT: „Unforgiven“, USA, 1992) vier der 23 Trophäen und setzte sich in der Hauptkategorie gegen Konkurrenten wie „Der Duft der Frauen“ (OT: „Scent of a Woman“, 1992), „Eine Frage der Ehre“ (OT: „A few good Men“, 1992) und „Wiedersehen in Howards End“ (OT: „Howards End“, 1992) durch.
“Slow West” (2015)
Filmkritik: Das Western-Genre erlebt in den letzten Jahren eine neue Blüte. Mit dem österreichischen Film “Das finstere Tal” (2014) und der dänischen Produktion “The Salvation” (2014) mit Mads Mikkelsen in der Hauptrolle kamen letztes Jahr bereits zwei sehr gute europäische Western in die Kinos. Die Entwicklung des europäischen Western könnte die dritte Strömung nach der ersten amerikanischen und der zweiten italienischen Welle werden. Diese Filme zeichnen sich durch eine gleichzeitige Annährung an und Abweichung von den Klassikern aus. Die genretypischen Elemente sind vorhanden, aber sie werden aufgefüllt mit interessanten Charakteren und einem etwas kritischeren, distanzierteren Standpunkt. Der Film “Slow West” (OT: “Slow West”, GB/NZ, 2015) reiht sich nahtlos in diese neue Entwicklung ein.