Filmkritik: Auf der 42. Oscarverleihung, welche am 7. April 1970 im Dorothy Chandler Pavilion in Los Angeles und ohne Moderation stattfand, gewann der amerikanische Spielfilm „Asphalt-Cowboy“ (OT: „Midnight Cowboy“, USA, 1969) von John Schlesinger von sieben Nominierungen drei Oscars. Darunter auch den einzigen Oscar für Schlesinger in seiner Karriere. Auch erhielt er die Auszeichnung zum ‚Besten Film‘ und setzte sich so gegen Filme wie „Hello, Dolly!“ (1969) und „Zwei Banditen“ (1969) durch.
Beste Regie


„Der Stadtneurotiker“ (1977)
Filmkritik: Ganze 24 Mal war der Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler Woody Allen im Laufe seines bisherigen Schaffens für diverse Oscars nominiert gewesen. Die ersten Trophäen erhielt er für seinen Spielfilm „Der Stadtneurotiker“ („Annie Hall“, USA, 1977), der 1977 einen Wendepunkt in seiner Karriere darstellte. Zum 50. Jubiläum der Oscarverleihung, welche zum 13. Mal von Bob Hope moderierte wurde, wurde der Film für die Big Five nominiert, konnte vier Oscars u.a. den für ‚Besten Film‘ gewinnen und setzte sich so in der Hauptkategorie gegen Filme wie „Krieg der Sterne“ (1977) von George Lucas durch.

„Das Schweigen der Lämmer“ (1991)
Filmkritik: Der Spielfilm „Das Schweigen der Lämmer“ (OT: „The Silence of the Lambs“, USA, 1991) von Jonathan Demme schaffte bei der 64. Oscarverleihung 1992, welche am 30. März im Dorothy Chandler Pavilion in Los Angeles stattfand, etwas, was erst zwei weiteren Filmen („Es geschah in einer Nacht“ (1934), „Einer flog übers Kuckucksnest“ (1975)) gelungen ist. Er gewann die Big Five von seinen insgesamt sieben Nominierungen. Das überraschte alle, die Ausgezeichneten selbst ebenso wie das Publikum, denn schon lange hat kein Thriller, geschweige denn einer mit expliziten Horror-Elementen, den Preis gewonnen und setzte sich so in der Hauptkategorie ‚Bester Film‘ gegen Filme wie „JFK – Tatort Dallas“ (1991) und „Die Schöne und das Biest“ (1991) durch.
„Slumdog Millionär“ (2008)
Filmkritik: Der britische Spielfilm „Slumdog Millionär“ (OT: „Slumdog Millionaire“, UK, 2008) von Danny Boyle war nach „Der letzte Kaiser“ (1987) erst der zweite Film, der ohne Unterstützung eines US-Studios realisiert wurde, den Preis für den ‚Besten Film‘ gewann. Die 81. Oscarverleihung fand am 22.02.2009 im Kodak Theatre in Los Angeles unter der Moderation von Hugh Jackman statt. Von 281 Filmen, die sich für die Kategorie ‚Bester Film‘ qualifizierten, wurden fünf Filme u.a. „Der Vorleser“ (2008) und „Milk“ (2008) nominiert und „Slumdog Millionär“, der vorher schon als Favorit gehandhabt wurde, gewann schlussendlich acht Oscars von insgesamt neun Nominierungen, darunter auch die Hauptpreise ‚Bester Film‘ und ‚Beste Regie‘.
„The Power of the Dog“ (2021)
Filmkritik: Einer der großen Oscarfavoriten, der nur eine Trophäe mit nach Hause nehmen konnte, war der Western „The Power of the Dog“ (OT: „The Power of the Dog“, Neuseeland, Australien, 2021) aus der Hand von Jane Campion, der Regisseurin, welche mit ihrem Film „Das Piano“ als erste Frau die Goldene Palme des Filmfestivals von Cannes gewinnen konnte. Nun kehrt sie nach längerer Pause mit ihrem neuesten Film auf die Streamingplattform Netflix zurück.
„Nomadland“ (2020)
Filmkritik: Der große Gewinner vieler Preisverleihungen, wie den Golden Globes und auch den 93. Oscarverleihung, war der amerikanische Spielfilm „Nomadland“ (OT: „Nomadland“, USA, 2020) von Chloé Zhao. Der bemerkenswerte Film zeigt das amerikanische Nomadenleben in heutigen Zeiten der Arbeitsimmigration, fängt damit das Gefühl immer unterwegs zu sein ein und thematisiert nebenbei viele gesellschaftsrelevante Themen.
„Die Brücke am Kwai“ (1957)
1958 / 30. Oscarverleihung / 8 Nominierungen / 7 Auszeichnungen
Filmkritik: Auf der 30. Oscarverleihung am 26. März 1958, welche u.a. von James Stewart, David Niven und Bob Hope moderiert wurde und als erste vollständig live im Fernsehen übertragen wurde, galt von vornherein das Antikriegsdrama „Die Brücke am Kwai“ (OT: „The Bridge on the River Kwai“, 1957, UK/USA) als der große Favorit des Abends. Mit seinen sieben Oscargewinnen von acht Nominierungen bei insgesamt 12 Oscars wurde er auch der strahlende Sieger, schenkte dem Genre des Antikriegsfilm 27 Jahre nach „Im Westen nichts Neues“ (1930) wieder einen Oscar für den ‚Besten Film‘ und setzte sich damit gegen die Konkurrenz wie „Die 12 Geschworenen“ von Henry Fonda durch. Erst 21 Jahre später sollte mit „Die durch die Hölle gehen“ (1978) der nächste Antikriegsfilm mit der höchsten Oscar-Trophäe ausgezeichnet werden.
„Forrest Gump“ (1995)
1995 / 67. Oscarverleihung / 13 Nominierungen / 6 Auszeichnungen
Filmkritik: Der amerikanische Spielfilm „Forrest Gump“ gehört wohl zu den Filmen, die jeder kennt. Ein sympathischer Charakter führt uns durch ein Stück der amerikanischen Geschichte. Mit seinem Spiel begeisterte Tom Hanks die Massen und gewann auf der 67. Oscarverleihung, welche am 27. März 1995 stattfand, zu Recht den Oscar für den ‚Besten Hauptdarsteller‘. Zudem konnte der Film noch in fünf weiteren Kategorien (von seinen 13 Nominierungen) siegen und setzte sich als ‚Bester Film‘ u.a. gegen „Quiz Show“ von Robert Redford und „Pulp Fiction“ von Quentin Tarantino durch, welche beide lange Zeit als Favoriten des Abends angesehen wurden. Doch schon die drei gewonnenen Golden Globes ebneten dem Feelgood-Movie den Weg und so gewann Robert Zemeckis seinen bisher einzigen Regie-Oscar.
„Tödliches Kommando – The Hurt Locker“ (2008)
2010 / 82. Oscarverleihung / 9 Nominierungen / 6 Auszeichnungen
Filmkritik: Auf der 82. Oscarverleihung wurde zum ersten Mal eine Regisseurin mit dem Oscar für die ‚Beste Regie‘ bedacht, doch der Film, den Kathryn Bigelow schuf, ist durch und durch ein Männerfilm. „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“ (OT: „The Hurt Locker“, USA, 2008) wurde für neun Oscars nominiert, konnte sechs der begehrten Trophäen gewinnen u.a. auch den Preis für den ‚Besten Film‘ und setzte sich gegen neun Konkurrenten durch u.a. „Inglourious Basterds“, „Oben“ und „District 9“. Denn just in diesem Jahr hatte man sich nicht nur dafür entschiedenen zur alten Ankündigungsformel „And the Winner is…“ zurückzukehren, sondern auch die Anzahl der Nominierungen in den wichtigsten Kategorien auf zehn zu erhöhen, um auch kleineren Produktionen und Animationsfilmen die Chance zu geben, hier nominiert zu werden. Der große Favorit des Abends war aber der Film „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ von Bigelows Ex-Mann James Cameron, der überraschenderweise zwar drei Oscars gewann, aber nicht für den ‚Besten Film’. Im Vorfeld hatte Nicolas Chartier, einer der Produzenten von „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“, mit einer E-Mail Stimmung gegen „Avatar“ gemacht und wurde deswegen von der Verleihung ausgeschlossen, doch als das Produzententeam den Oscar erhielt, wurde er natürlich in der Rede erwähnt. So geht dieses Jahr vor allem als das Jahr in die Oscar-Geschichte ein, in dem ein kleiner Antikriegsfilm einen großen Blockbuster geschlagen hat.
„Titanic“ (1997)
1998 / 70. Oscarverleihung / 14 Nominierungen / 11 Auszeichnungen
Filmkritik: Der amerikanische Spielfilm „Titanic“ (OT: „Titanic“, USA, 1997) war nicht nur bei seinem Erscheinen ein absolutes Massenphänomen, sondern gilt bis heute als einer der großen Blockbuster der Filmgeschichte. Das klassische Melodram, fußend auf den wahren Ereignissen des Titanic-Unglücks von 1912, ist ein absolutes Mammutprojekt seiner Zeit gewesen, stellte einige Rekorde auf und machte Leonardo DiCaprio und Kate Winslet weltberühmt. Das hallte natürlich auch auf der 70. Oscarverleihung am 23. März 1998, die zum sechsten Mal von Billy Crystal moderiert wurde, nach, bei der er von 14 Nominierungen 11 Oscars gewinnen konnte. Somit hält dieser Film zusammen mit „Ben Hur“ (1959) und „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ (2003) den Rekord für die meisten Auszeichnungen. Vor allem wurden hier auch die technischen Leistungen honoriert, aber auch den Oscar für den ‚Besten Film‘ konnte er gewinnen und setzte sich damit gegen Konkurrenten wie „Good Will Hunting“ (1997) und „L.A. Confidential“ (1997) durch.