Filmkritik: Der amerikanische Spielfilm „Marriage Story“ (OT: „Marriage Story“, USA, 2019) erzählt auf bedrückend echte Weise vom Ende einer Beziehung und einem Sorgerechtsstreit ohne jegliche Schwarz-Weiß-Zeichnung. Inspiriert von seiner eigenen Trennung schuf der Regisseur Noah Baumbach einen aufwühlenden Film, der nicht zu Unrecht trotz der Netflix-Herkunft mit sechs Nominierungen bei der 92. Oscarverleihung antrat und davon aber leider nur einen gewinnen konnte.
Noah Baumbach
“Gefühlt Mitte Zwanzig” (US, 2014)
Filmkritik: Der amerikanische Regisseur Noah Baumbach (*1969) wurde durch den Film “Frances Ha” (2012), den er zusammen mit Greta Gerwig realisierte, international bekannt. Doch auch vorher zeichnete er sich als Regisseur von Filmen wie “Der Tintenfisch und der Wal” (2005) und ”Greenberg” (2010) sowie als Autor aus. Als Letzteres hat er zusammen mit Wes Anderson die Drehbücher zu “Die Tiefseetaucher” (2004) und “Der fantastische Mr. Fox” (2009) geschrieben. Wie auch bei “Frances Ha” gelang Baumbach, der hier auch als Regisseur, Drehbuchschreiber und Produzent agierte, bei seinem neuesten Film eine gelungene Gratwanderung zwischen Komödie und Drama mit einer großen Portion Realismus. Die Zuschauer, die sich aufgrund des sehr amüsant wirkenden Trailers den Film anschauen, könnten jedoch enttäuscht sein. Der Film bietet zwar einige Stellen zum Schmunzeln, aber in seinem Kern beschäftigt er sich mit ernsthaften Fragen und verleiht seinen Figuren sehr viel Authentizität.