„Look at me Only“ (2016)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Japan / Animation / 2016

Filmkritik: Der Regisseur und Animationskünstler Tomoki Misato, der bereits mit dem Film „My Little Goat“ (2018) begeistern konnte, schuf bereits 2016 mit „Look at me Only“ (OT: „あたしだけをみて“) einen gelungenen Kurzfilm, mit der seinen Abschluss an der Musashino Kunsthochschule machte.

Ein junger Mann sitzt mit seiner Freundin im Cafe. Doch er hört ihr nicht richtig zu und während er sich immer wieder mit seinem Meerschweinchen beschäftigt oder Tagträume von dem Mädchen am Nachbartisch hat, wird seine Freundin immer wütender.

Der japanische Regisseur Tomoki Misato (*1992) schafft es in nur acht Minuten, auf kreative Weise zu zeigen, was aus Beziehungen werden kann, wenn man nicht mehr erkennt, wie besonders das Gegenüber ist. Dabei lässt sich der junge Mann von allem möglichen ablenken, sei es von dem hübschen Mädchen am Nachbartisch oder dem ständig fiependen Meerschweinchen als Sinnbild für sein Telefon. So wird auf einmal die geliebte Partnerin zum bösen Monster. All das fängt der Regisseur ohne Sprache ein, liefert nur einen Hinweis mit seinem Titel und schafft es, die gesamte Geschichte mit passenden Bildern zu transportieren. Dabei entschied er sich für die aufwändige Stop-Motion-Technik und schuf wie auch bei späteren Filmen eine Welt aus Wolle und Stoffen. Haptisch und mit großem handwerklichen Geschick kreierte er seine Figuren und konnte so perfekt Geschichte und Animationen miteinander vereinen.

Fazit: „Look at me Only“ ist ein Stop-Motion-Film über eine Beziehung an einem Scheidepunkt. Mit gelungenen Bildern und einem entzückenden Meerschweinchen schuf der Regisseur Tomoki Misato einen Film mit einer wohltuenden Botschaft.

Bewertung: 8/10

Trailer zum Kurzfilm „Look at me Only“:

geschrieben von Doreen Kaltenecker

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