„Do Not Feed The Pigeons“ (2021)

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Kurzfilm / UK / Animation / 2021

Filmkritik: Der britische Animationsfilm „Do Not Feed The Pigeons“ von Antonin Niclass, der der im Internationalen Wettbewerb des 38. Interfilm Berlin 2022 lief, entführt das Publikum in einen Busbahnhof und fängt die melancholische Schönheit dieses Ort mit ungewöhnlichen Animationen ein. 

Zwei Stunden nach Mitternacht warten einige Reisende, darunter eine alte Frau, eine junge Mutter und auch viele Tauben auf die Ankunft des letzten Busses. 

Der in der Schweiz geborene Filmemacher Antonin Niclass erzählt nach einem eigenen Drehbuch von der nächtlichen Stimmung an einem Busbahnhof. Diese Melancholie, die sich mitten in der Nacht unter Fremden ausbreitet, hat er selbst kennengelernt. Was sind das für Menschen, die nachts dort warten? Wieso fällt es ihnen schwer, Kontakt untereinander aufzunehmen? Die Protagonisten wirken jeder für sich einsam. Nur die Tauben bewegen sich entspannt zwischen allen hin und her und suchen nach Futter. Um die Geschichte einzufangen, wählten Niclass und sein Team einen ungewöhnlichen Animationsstil. Während der Bahnhof selbst aus echten, kleinen Sets besteht, sind die Figuren flache Papiermännchen. Ihre Bewegungen werden sowohl in Stop-Motion als auch mit Zeichnungen festgehalten. Der Stil besitzt dabei einen gewissen Comic-Look, aus dem die realistisch gezeichneten Tauben noch einmal herausstechen. Diese Mischung aus verschiedenen Techniken macht den Reiz aus und unterstützt die Atmosphäre wunderbar, die geprägt ist von Einsamkeit und Melancholie. 

Fazit: „Do Not Feed The Pigeons“ von Antonin Niclass ist ein gelungenes Portrait eines nächtlichen Busbahnhofs und fängt die Stimmung dieses Ortes mit seinen außergewöhnlichen Animationen perfekt ein. 

Bewertung: 7,5/10

Trailer zum Kurzfilm „Do Not Feed The Pigeons“:

geschrieben von Doreen Kaltenecker

Quellen:

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