„Las Flores“ (2022)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Deutschland / Dokumentation / 2022

Filmkritik: Die Kurz-Dokumentation „Las Flores“ von Miguel Goya und Tin Wilke, welche auf dem 44. Filmfestival Max Ophüls Preis 2023 im Programm ‚MOP-Shortlist: Lohn & Brot‘ lief, erzählt von drei jungen Menschen, der Pandemie und prekären Arbeitsbedingungen. 

Als die Pandemie über Deutschland hereinbricht, beschließen drei aus Argentinien stammende junge Menschen ihr Zubrot mit einer Saisonarbeit in einer Gärtnerei an der niederländischen Grenze zu verdienen. In eigenen Smartphone-Aufnahmen berichten sie über ihre Arbeit und das Leben als Saisonarbeiter:innen.

Zu Beginn der Pandemie und als klar war, dass einige Mitglieder der Berliner Latinx-Gemeinschaft zum Arbeiten fortgehen werden, kamen die beiden Filmemacher:innen Miguel Goya und Tin Wilke auf die Idee, dass diese ihre Arbeit und ihr Leben in den Pandemie-Zeiten via Smartphone festhalten könnten. Die drei nahmen nun in der Zeit alles auf, was sie einfangen konnten und stellten den beiden die Aufnahmen sowie Sprachnachrichten zur Verfügung. Diese fügten die meisten kurzen Videoclips zu einem 19-minütigen Kurzfilm zusammen. Narration lag ihnen dabei genauso am Herzen wie das Material genauso unverfälscht zu verwenden. So schufen sie eine Dokumentation, die zum einen äußerst sympathisch ist – die Drei wachsen einem schnell ans Herz – und zum anderen sehr ehrlich. Es zeigt die miserablen Arbeitsbedingungen in Firmen, die auf Saisonarbeiter:innen angewiesen sind. Die Kritik ist dabei nicht versteckt und vereint sich gut mit der durchaus auch zum Teil beschwingten Stimmung des Films. Denn trotz aller schwierigen Umstände verlieren die Protagonist:innen nie den Mut und reißen einen mit ihrer Geschichte mit. 

Fazit: „Las Flores“ von Miguel Goya und Tin Wilke ist eine Dokumentation über drei Saisonarbeiter:innen in Pandemie-Zeiten. Mit Handyaufnahmen und Nachrichten der drei werden wir durch diese Zeit geführt. Missstände werden dabei genauso angesprochen wie das Alltägliche eingefangen wird. So entstand eine durch und durch sympathische Doku, die aufmerksam macht und trotzdem auch gut unterhalten kann.

Bewertung: 8/10

Trailer zum Kurzfilm „Las Flores“:

geschrieben von Doreen Kaltenecker

Quellen:

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