Studium der Kunstgeschichte - Schwerpunkt: Filmgeschichte
(Abschluss 2010 mit der Arbeit "Rembrandt im Spielfilm")
Nebenfächer: Philosophie und Alte Geschichte
- seit 2012: Filmkritikerin bei movieworlds (Kino, DVD, BD, Festivalberichte)
- seit 2015: Blog 'Testkammer' online
- Acht Fragen an Alison Kuhn (2023) - 27. Mai 2023
- „Watch Me – Sex Sells“ (2023) - 27. Mai 2023
- „Gnomes!“ (2023) - 26. Mai 2023
Kurzfilm / USA / Fiktion / 2022
Filmkritik: Der amerikanische Kurzfilm „Prom Car ’91“ von Brian Otting, u.a. zu sehen auf dem 23. Landshuter Kurzfilmfestival 2023, ist ein gelungener Genre-Mix, der sich vieler Elemente bedient und zudem ein schönes Retro-Gefühl mitbringt.
Die beiden Außenseiter:innen Carrie (McKenna Marmolejo) und Don (Max Jablow) haben sich verliebt und beschlossen, ihr erstes Mal nach dem Abschlussball gemeinsam zu erleben. Doch gerade als sie sich auf dem Rücksitz des Autos bequem gemacht haben, werden sie Zeugen eines Mordes.
Der Regisseur und Drehbuchschreiber Brian Otting (*1976) schuf mit seinem 12-minütigen Kurzfilm eine gelungene Mischung aus Prom-Night-Film und Genre-Spaß. Dabei wählte er als Ausgangspunkt seiner Geschichte zwei Außenseiter:innen, die wie Topf und Deckel zueinander passen und wie so viele andere den Abschlussball mit einer gemeinsamen Nacht beenden wollen. Der Film gibt trotz seiner Kürze den beiden Zeit, sich in unser Herz zu spielen, so dass man umso mehr involviert ist, als dann die mörderischen Ereignisse losgehen. Die Mischung der verschiedenen Genres geht voll auf und man würde sich wünschen, dass man von den Figuren und den Ereignissen in einem Langfilm fort erzählt werden wird.
Max Jablow und McKenna Marmolejo
Dass der Film so gut funktioniert, liegt auch an dem perfekten Retro-Look. Das Jahr 1991 wird hier mit all den Schrulligkeiten des Jahrzehnts stimmig eingefangen. In diesem Setting bewegen sich alle Darsteller:innen souverän. Die beiden Hauptdarsteller:innen werden hervorragend von Max Jablow und McKenna Marmolejo, die auch das Voice Over mit einer wunderbaren Mischung aus Altklugheit und Humor spricht, dargestellt. Auch die Effekte und Action-Einlagen sind überzeugend. So entstand mit „Prom Car ’91“ ein durch und durch gelungener, sympathischer Kurzfilm, der einen eigenen Groove besitzt.
Fazit: „Prom Car ’91“ ist ein Kurzfilm des amerikanischen Regisseurs Brian Otting, der darin die Zeit der 90er Jahre genauso wie die Highschool-Zeit wieder aufleben lässt. Mit dem sympathischen Blick zweier Außenseiter:innen wird hier eine Geschichte zwischen Komödie und Genre erzählt und kann damit vortrefflich unterhalten.
Bewertung: 9/10
Trailer zum Kurzfilm „Prom Car ’91“:
geschrieben von Doreen Kaltenecker
Quellen:
- 23. Landshuter Kurzfilmfestival 2023 – Katalog (Programm ‚Shock Block‘)
- Profil des Regisseurs Brian Otting auf Vimeo
- Guild Master Gaming, ‚Prom Car ’91 Directed by Brian Otting, Movie Review‘, guildmastergaming.blogspot.com, 2022
- Joseph Perry, ‚Joseph’s Nightmares Film Festival Shorts Reviews: “Prom Car ‘91” and “Gnomes”‘, scariesthings.com, 2022