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Filmkritik: Der amerikanische Spielfilm “The Mind’s Eye” (OT: “The Mind’s Eye”, US, 2015) war einer der Wettbewerbsbeiträge des Cinestrange 2016. Der Film löste beim Publikum unterschiedlichste Reaktionen aus. Manch einer kam begeistert aus dem Splatterfilm. Andere wurden von den überladenen und übertriebenen Bildern weniger unterhalten.
Zack Connors (Graham Skipper) hat seine telekinetischen Fähigkeiten nicht mehr unter Kontrolle und begibt sich nur halb freiwillig unter die Obhut des scheinbar hilfsbereiten Doktor Michael Slovak (John Speredakos). Dieser hatte einige weitere Personen mit der Telekinese-Gabe in seinem Haus versammelt, um ihnen zu helfen. Auch Rachel (Lauren Ashley Carter), Zacks ehemalige Geliebte, ist Gast bei dem Doktor. Doch immer mehr schleichen sich bei Zack Bedenken über die Absichten des Doktors ein.
Der auf Rhode Island geborene Regisseur Joe Begos liefert mit “The Mind’s Eye” seinen zweiten Langspielfilm nach “Almost Human” (2013), für den er auch das Drehbuch schrieb und als ausführender Produzent tätig war. In einem Interview erklärt er, dass gerade die Effekte in Horrorfilmen ihn immer besonders fasziniert haben und das zeigt er in seinem neuesten Werk besonders eindringlich. Wenn es nach ihm ginge, könnte es nie genug platzende Köpfe geben. Fast die gesamte zweite Hälfte, ausgefüllt mit einem sehr langen Showdown, zeigt seine Obsession und seine große Liebe für Spezialeffekte. Diese sind auch wirklich gut gemacht und werden das Herz des ein oder anderen Fans höher schlagen lassen. Doch Personen, die etwas mehr erwarten, werden enttäuscht. Die Geschichte ist sehr einfach gehalten. Dabei kommen kaum Überraschungen vor und Gut und Böse sind klar voneinander getrennt. Die Schauspieler sind dabei eher mittelmäßig als souverän, obwohl ihnen eingestanden werden muss, dass nur angestrengt schauen schon schwierig für eine Performance ist. Im Gesamten bietet “The Mind’s Eye” durchschnittliche Unterhaltung mit guten Effekten und einer zu einfachen Story. Der Film wird es vermutlich nur auf den DVD-Markt (wenn überhaupt) hier in Deutschland schaffen.
Fazit: Freunde des übertriebenen Gorefilms werden mit dieser amerikanischen C-Ware vermutlich auf ihre Kosten kommen. Doch darüber hinaus wird der Film wenige Zuschauer finden, da die Geschichte und die Darsteller selbst wenig überzeugen können. So schuf der Regisseur Joe Begos ein handwerklich solides Werk für eine ausgewählte Zielgruppe, die vor allem mit Effekten und nicht mit Story zu begeistern ist.
Bewertung: 5/10
DVD-Start: unbekannt
Englischer Trailer:
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen:
- Interview mit Joe Begos
- Cinestrange Programmheft 2016
Auf folgenden Festivals gesehen: