Ausstellung “Die Ufa – Geschichte einer Marke” (Deutsche Kinemathek, Berlin, 2017)

Doreen Kaltenecker
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Deutsche Kinemathek Berlin / 24. November 2017 bis 22. April 2018 / 7,50 €

Ausstellungsbericht: Passend zur Dauerausstellung im Potsdamer Filmmuseum präsentiert die Deutsche Kinemathek in Berlin in einer Sonderausstellung die Geschichte der UFA-Studios: “Die Ufa – Geschichte einer Marke”.

Auf der vierten Etage des Berliner Museums für Film und Fernsehen läuft noch bis Frühjahr 2018 die Sonderausstellung zur Geschichte der Ufa (Universum Film AG). Begonnen hat das Ganze 1917 als Propagandawerkzeug des Deutsches Reiches. Mit Einzug der Demokratie bekam die Ufa internationale Aufmerksamkeit durch Monumentalfilme wie Madame Dubarry” (1919) von Ernst Lubitsch. Mit Filmen wie “Metropolis” (1927) von Fritz Lang und “Die Drei von der Tankstelle” (1930) ging es erfolgreich immer weiter, bis die Ufa mit Filmen wie “Hitlerjunge Quex” (1933) und “Kolberg” (1944) vollends als Ufi ein Machtinstrument Goebbels wurde. Danach ging es nur holprig voran. Fuß fassen konnte sie dann erst wieder in der Fernsehwelt und produziert seitdem recht erfolgreich Fernsehfilme wie “Der Tunnel” (2001). Zudem ist sie präsent bei Serien, TV-Shows à la DSDS und im Online-Bereich.

Foto: Marian Stefanowski / Deutsche Kinemathek

Die recht turbulente Geschichte der Ufa, welche so viele verschiedene Filme und Formate hervorgebracht hat, wird nun in der Sonderausstellung der deutschen Kinemathek genauer beleuchtet. Dabei ist der Rundgang in sieben chronologische Kapitel unterteilt, welche die Geschichte stets mit einem Einführungstext, Exponaten (darunter besonders interessant die Entwicklung des Ufa-Logos über die Zeit) und vielen Filmausschnitten, sowie interaktiven Pulten erzählen. Dabei kann jeder Zuschauer über die Dauer seines Besuches selbst entscheiden. Ohne sich die filmischen Ausschnitte anzuschauen ist die Runde schnell absolviert, doch wer sich die Zeit nimmt und in die thematisch geordneten Filmszenen eintaucht, kann viel Neues, Unbekanntes oder schon lange nicht mehr Gesehenes (wieder-)entdecken. Am Ende ist der Besucher nicht nur filmhistorisch schlauer, sondern erkennt auch besser wie Wirtschaft und Politik Einfluss auf die Filmindustrie genommen haben und nehmen.

Foto: Marian Stefanowski / Deutsche Kinemathek

Fazit: Die neue Sonderausstellung der Deutschen Kinemathek in Berlin – “Die Ufa – Geschichte eine Marke” bringt dem Besucher die turbulente Geschichte der Ufa Studios nahe. Der Besucher kann vor allem durch viele Filmausschnitte die 100-jährige Geschichte der Ufa erfahren und bekommt wunderbar gezeigt, wie Filmindustrie, Wirtschaft und Politik zusammenhängen. So ist die Sonderausstellung, welche noch bis zum 22. April 2018 zu sehen ist, besonders etwas für Geschichtsfreunde und Fans, die das Institutionelle im Hintergrund interessiert, lohnenswert.

Bewertung: 4/5

geschrieben von Doreen Matthei

Quelle: Pressematerial “Die UFA – Die Geschichte einer Marker” (Deutsche Kinemathek, Museum für Film und Fernsehen)

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