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Dein wunderbarer Kurzfilm “Elefant” ist ein mehrschichtiges Werk. Kannst Du uns mehr dazu erzählen, wie Du die Geschichte entwickelt hast?
In den meisten Fällen entwickeln sich meine Geschichten von Außen nach Innen. Erst das Bild, dann die Bedeutung. Das war auch beim Elefanten so. Ich saß unangenehm schweigend im PKW einer Mitfahrgelegenheit und beobachtete zwei riesige Motten wie sie, von allen anderen ignoriert, im Auto umherflogen. Zwar wurde am Ende aus den Motten eine Schnecke, doch mit diesem Bild im Kopf fing ich an mir Gedanken zu machen. Die ganze Tiefe der Geschichte, alles was sie mit mir verbindet, weshalb sie diese und jene Gefühle in mir auslöst und was sie vermitteln soll, fand ich erst nach und nach heraus.
Auf den 28. Bamberger Kurzfilmtagen 2018 wurde Dein Film als Experimentalfilm eingeordnet. Wo würdest Du Deinen Film selber verorten? Er besitzt ja auch eine starke narrative Struktur.
Gute Frage! Ich weiß es leider selbst nicht so genau und wenn ich andere danach fragte, so waren die Antworten meist sehr unterschiedlich. Wenn er nicht als Experimentalfilm gesehen wurde, so ging das wahrgenommene Genre von Horror über Drama bis hin zum Kinderfilm. Aber als Experimentalfilm sehe ich ihn wohl eigentlich nicht so wirklich, am ehesten wohl als kleines Drama. Am Ende ist es aber einfach „der Elefant“.
Deinen Film hast Du in schwarz-weiß realisiert. War es eine Vorgabe oder eine bewusste Entscheidung dafür? Allgemein ist Dir auch eine sehr dichte Atmosphäre gelungen – was war Dir bei der Ausgestaltung wichtig?
Wie war es mit Insekten zu drehen – für Dich und für die Schauspieler?
Es war sowohl witzig und aufregend, als auch nervenaufreibend! Vor allem die Tatsache, dass der Elefant auf Film gedreht wurde, brachte uns manchmal zum Schwitzen, da wir nur wenig Filmmaterial hatten und die Tiere einfach sehr schnell und sehr unberechenbar sind. Bei der Badezimmerszene z.B. waren zwischen „Ruhe bitte“ und „Action“ schon die Hälfte der Tiere davon gekrochen! Die Schauspieler hingegen hatten erstaunlich wenig Probleme. Fiona [Anmerk. d. Red. Schauspielerin Fiona Zawieja] war ganz im Gegenteil absolut begeistert und behielt Schaben & Co. anschließend sogar als Haustiere!
Mich hat er persönlich sehr an frühere David Lynch Filme erinnert. Was sind Deine Vorbilder?
Wie geht es bei Dir weiter? Kannst Du uns mehr über folgende Projekte erzählen?
Im Augenblick habe ich gleich zwei Filme in der Postproduktion. Der 30 Minuten lange Kurzfilm „Madensinfonie“ ist mein Diplomfilm an der Kunsthochschule für Medien in Köln und handelt von einem unglücklichen Musiker, fiesen Fliegen, einem lebensmüden Wurm und einem Glas voller Maden. Der Kurzfilm „Fliege“ sollte im Sommer 2019 fertig sein und ist ein kleines, narrativ erzähltes Familiendrama! Nebenbei schreibe ich an meinem ersten Langfilm „Motte“.
Die Fragen stellte Doreen Matthei
Die Filmkritik zu dem Kurzfilm “Elefant” gibt es ebenfalls auf der Testkammer.
2 Gedanken zu “Sechs Fragen an Suzanna Zawieja”