„Rubberneck“ (2018)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Deutschland / Fiktion / 2018

Filmkritik: Auf den 29. Bamberger Kurzfilmtagen überraschte der Beitrag von Frederic Kau zum Wettbewerb: „Rubberneck“. Die Mischung aus Thriller und Drama ist gelungen und konnte bestimmt jeden Zuschauer mit seiner Wendung überraschen.  

Die britische Fernfahrerin Hannah (Therese Bradley) nimmt auf ihrem Weg zwei Flüchtlinge (Mohamed Issa und Hadi Khanjanpour) mit. Als der LKW in einem Waldgebiet von der Polizei vorgefunden wird, scheint der Tathergang klar und die Ermittlungen nur pro forma zu sein.

Der deutsche Filmemacher Frederic Kau (*1989), der seinen Regie-Abschluss an der Londoner Film School absolvierte, erzählt mit seinem 25-minütigen Kurzfilm „Rubberneck“ (was so viel bedeutet wie „Schaulustige“) eine außergewöhnliche Geschichte, welche mit den Erwartungen der Zuschauer und Stereotypen spielt. Dabei verwendet er eine in Rückblenden gefasste Erzählstruktur, die dem Zuschauer nach und nach immer mehr Informationen gibt. Dadurch gewinnt der Film enorm an Spannung und man kann ihn klar dem Genrefilm zuordnen, doch genauso funktioniert er auch als Gesellschaftsdrama, welches sich traut Tabuthemen anzusprechen und vor Stigmatisierungen zu warnen. Untermauert wird die Geschichte mit einem authentischen, in fast monochromen Farben gehaltenen Look, realen Locations und den hervorragenden Darstellern. Das macht „Rubberneck“ zu einem rundum gelungen Film, der die Zuschauer auf viele Arten in den Bann ziehen kann.  

Fazit: Der Kurzfilm „Rubberneck“ erzählt eine Geschichte zwischen Drama und Krimi, baut die klassischen Elemente stimmig zusammen und spielt hervorragend mit den Erwartungen der Zuschauer. Im passenden Gewand ist dem Regisseur und Drehbuchschreiber Frederic Kau ein spannender und emotional aufwühlender Kurzfilm gelungen, der die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen weiß.

Bewertung: 8/10

Der Teaser zum Kurzfilm „Rubberneck“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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