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Der Komponist Wiktor (Tomasz Kot) sucht 1949 in Polen nach jungen Talenten, welche klassische Volkslieder beherrschen. Dabei lernt er die freche Zula (Joanna Kulig) kennen und die beiden werden schnell ein Liebespaar. Bei einem Auftritt in Berlin beschließen sie in den Westen zu fliehen, doch Zula entscheidet sich spontan dagegen. Erst Jahre später treffen die beiden in Paris wieder aufeinander und die alte Liebe des ungewöhnlichen Paares, welches eigentlich nicht so recht zusammenpasst, flammt wieder auf. Doch auch dieses Mal könnte die Zeit sie wieder auseinanderbringen.
Seitdem der polnischen Regisseur Paweł Pawlikowski (*1957) mit „Ida“ 2014 den Oscar für den ‘Besten fremdsprachigen Film’ erhielt, ist er international bekannt für seine schönen Schwarz-Weiß-Bilder von historischen Stoffen. Genau dieses Erfolgsrezept greift er auch hier bei „Cold War“ (ebenfalls nominiert bei den diesjährigen Oscars) wieder auf. Ausgangspunkt ist die turbulente Liebesgeschichte seiner Eltern, aus der er einen Liebesfilm konstruiert, der zeigen soll, dass alles andere in den Hintergrund rückt, wenn man der großen Liebe begegnet. Alle Zeiten und Orte sind Hintergrundfärbereien der stürmischen Liebesgeschichte. Liebe ist viel größer als der gleichzeitig stattfindende Kalte Krieg. Leider kann man das nicht nachvollziehen. Die beiden Verliebten sind alles andere als harmonisch zusammen und ihr ständiges Hin- und Her ist mehr anstrengend als stürmisch. Schon nach kurzer Zeit verliert man die Sympathien für die Charaktere und dadurch wird auch das Schicksal der beiden unwichtig und die 89 Minuten des Films vergehen zähflüssig.
Doch für Zuschauer, die mehr auf Bilder achten, ist der Film „Cold War“ ein schön anzusehendes Spektakel. Gedreht hat Pawlikowski auch hier wieder in 4:3 und in schwarz-weiß. Dabei entfaltet er seine Bildermagie über die Zeiten, über den Kalten Krieg und über Ländergrenzen hinweg und lässt seine vom Streit geprägte Liebesbeziehung wie die größte Liebesgeschichte aller Zeiten aussehen. So zieht er die Zuschauer, allen voran mit den beiden gut aussehenden Hauptdarstellern Joanna Kulig und Tomasz Kot, in seinen Bann. Doch wer hier auf eine wirklich große Liebesgeschichte hofft, sucht bei diesem zänkischen und ungleichen Paar vergebens.
Fazit: Seit seinem Oscargewinn hat Paweł Pawlikowski die Kritiker in seiner Hand. So wird sein neuester Film „Cold War – Breitengrad der Liebe“ als poetisches Kinoportrait zweier Liebenden aufgenommen und ist dann doch nur eine in schönste Bilder getauchte Geschichte zweier Menschen, die nicht recht zueinander passen.
Bewertung: 5,5/10
Trailer zum Film „Cold War – Der Breitengrad der Liebe“
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen:
- 28. Filmfestival Cottbus 2018 – Katalog (Programm ‚Hits‘)
- Joachim Kurz, ‚Eine Liebe in Zeiten des Kalten Krieges‘, http://www.kino-zeit.de, 2018
- Hannah Lühmann, ‚Das ist die schönste Lovestory des Jahres‘, http://www.welt.de, 2018
- Wikipedia-Artikel über den Film „Cold War – Der Breitengrad der Liebe“
- Jörg Taszman, ‚Eine Liebesgeschichte in den Wirren des Kalten Krieges‘, http://www.deutschlandfunkkultur.de, 2018
Ein Gedanke zu “„Cold War – Der Breitengrad der Liebe“ (2018)”