Sechs Fragen an Jim Simone

Doreen Kaltenecker

Interview: Im Gespräch mit dem amerikanischen Filmemacher Jim Simone erzählt er mehr über seinen fünfminütigen Kurzfilm „Cups & Robbers“, gesehen ebenfalls in der Comedy Night des 20. Landshuter Kurzfilmfestivals, und wie er auf die Idee dazu kam und was alles notwendig war, um ihn zu realisieren.

The original english language interview is also available.

Erzähl mir mehr über den Ursprung der Idee für deinen Kurzfilm „Cups & Robbers“.

Ich war vor Jahren in einem Café und der Kellner schien keine Ahnung von der Speisekarte zu haben. Ich stellte Fragen und er schien nur verwirrt zu sein. Ich fragte mich, ob er überhaupt dort arbeitete und dachte dann: Was wäre, wenn er ein Dieb wäre, der kam, um den Laden auszurauben, und dann gab es einen Kundenansturm. Die Idee hat sich dann von selbst geschrieben. Als ich mich entschied, meinen ersten Kurzfilm zu drehen, erinnerte ich mich an die Geschichte und dachte, dass sie gut funktionieren würde, und es war alles ein Ort, was hilfreich ist, wenn man sich selbst finanziert.

Dein Kurzfilm ist in erster Linie einfach nur amüsant, aber wenn man dahinter sieht, wolltest du vielleicht auch Empathie für hart arbeitende Menschen schaffen?

Nicht wirklich. Ich dachte nur, die Idee, dass Räuber die Rollen als Angestellte übernehmen müssen, wäre eine amüsante Idee. Die Geschichte hat tatsächlich einen zusätzlichen Handlungsstrang, wenn die Räuber anfangen, gut in ihren Jobs zu werden und anfangen sich Gedanken über die Qualität zu machen.

Erzähl mir von der Realisierung. Du durftest in einem echten Restaurant drehen? Wie lange haben die Dreharbeiten gedauert? Und lief alles reibungslos?

Wir hatten großes Glück, ein Restaurant gefunden zu haben, das geschlossen und zum Verkauf stand. Es war einfach nur ungenutzt, so dass wir wussten, dass wir es für einen niedrigen Preis bekommen konnten. Wir haben alles in etwa neun Stunden gedreht und bei allen unseren Filmfreunden, um Gefälligkeiten gebeten – und ihnen versichert, dass es ein unkomplizierter Tag werden würde. Und wir haben sie gut ernährt, was sehr wichtig ist. Ich habe alles bekommen, was ich wollte, und noch einiges mehr.

Hattest Du bei der visuellen Umsetzung bestimmte Vorbilder im Sinn? Was lag dir bei der Gesamtrealisierung am Herzen? Besonders gut gefallen hat mir der schnelle Erzählstil und die damit verbundenen Schnitte. Man spürt wirklich den Stress, den sie empfinden.

Ich bin ein großer Fan von Jean-Pierre Jeunet ( „Die fabelhafte Welt der Amelie“ (2001) , „Delicatessen“ (1991)) und man kann die Hommage in vielen der Aufnahmen sehen. Die Musik – die wirklich tonangebend ist – wurde vom französischen Pop der 1960er Jahre inspiriert.

Deine Darsteller spielen dies wunderbar überzeugend. Wie hast Du Deine Schauspieler gefunden?

Nochmals – sehr viel Glück. Meine Produzentin, Lara Wickes, und ich sind seit vielen Jahren im Filmgeschäft tätig und haben Beziehungen zu vielen Schauspielern aufgebaut. Du arbeitest mit ihnen zusammen und baust ein Vertrauen auf. Illeana Douglas ist eine Freundin von mir und kam gnädigerweise, um uns zu helfen. Ich war froh, dass sie alle die Idee und das Drehbuch wirklich mochten.

Kannst Du mir zum Schluss mehr über Dich selbst erzählen? „Cups & Robbers“ war Dein erster Kurzfilm? Wie wird es bei Dir weitergehen?

Cups & Robbers“ war mein erster Film, aber Jahre in der Entstehung. Ich habe als Regieassistent enorm viel Zeit an Sets verbracht und gelernt, wie man Dinge richtig und falsch macht. Es war ein lebenslanger Traum und wir sind sehr stolz auf das Endprodukt. Außerdem freuen wir uns sehr über einen Vertriebsvertrag mit Salaud-Morriset. Ich liebe es, Geschichten zu erzählen und werde weiterhin schreiben und Kurzfilme machen und hoffentlich die Gelegenheit bekommen, einen Langfilm zu drehen.

Die Fragen stellte Doreen Matthei
Übersetzung von Michael Kaltenecker

Lies auch die Rezension des Kurzfilms „Cups & Robbers


Interview: In conversation with the American filmmaker Jim Simone he tells more about his four-minute short film “Cups & Robbers“, shown also at the Comedy Night of the 20th Landshut Short Film Festival, and how he came up with the idea and what was necessary to realize it.

Tell me more about the origin of the idea for you short movie “Cups & Robbers“.

I was in a cafe years ago and the waiter seemed to have no idea about the menu. I was asking questions and he just seemed confused. I wondered if he even worked there and then thought: What if he was a thief who came in to rob the place and they got a customer rush. The idea wrote itself from there. When I decided to make my first short film, I remembered this and thought it would work out well, plus it was all one location which is helpful when you’re funding it yourself.

Your short film is first and foremost simply amusing, but if you look beyond that, did you perhaps want to create empathy for hard-working people?

Not really. I just thought the idea of robbers having to take on the roles as employees would be an amusing idea. The story actually has an additional arc when the robbers begin to get good at their jobs and start caring about quality.

Tell me about the realization. You were allowed to shoot in a real diner? How long did the shooting take? And did everything go smoothly?

We were extremely lucky to have found a diner that was closed and for sale. It was just sitting idle so we know we could get it for a low price. We shot it all in about 9 hours and called in favors from all of our film friends – assuring them it would be an easy day. And we fed them well which is very important. I got everything I wanted and then some.

Did you have certain role models in mind during the visual realization? What was close to your heart when it came to the overall realization? I particularly liked the fast narrative style and the associated editing. You really feel the stress they feel.

I am a huge fan of Jean-Pierre Jeunet (Amelie, Delicatessen) and you can see the homage paid in a lot of the shots. The music – which truly creates a tone – was inspired by French Pop of the 1960’s.

Your cast plays this wonderful convincingly. How did you find your actors?

Again – very lucky. My producer, Lara Wickes, and I have been in the film business for many years and have established relationships with many actors. You work with them and build a trust. Illeana Douglas is a friend of mine and graciously came to help us out. I was pleased that they all really like the idea and the script.

Can you tell me more about yourself at the end? “Cups & Robbers” was your first short film? How will it continue with you?

Cups & Robbers” was my first film, but years in the making. I have spent an enormous amount of time on sets as a First Assistant Director and have learned the right and wrong way to do things. It was a lifelong dream and we are very proud of the final product. Also – we are very excited to have a distribution deal with Salaud-Morriset. I love storytelling and will continue to write and make shorts and hopefully get the opportunity to direct a feature.

Questions asked by Doreen Matthei

Read on the german review of the shortfilm “Cups & Robbers

2 Gedanken zu “Sechs Fragen an Jim Simone

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