- Kinostarts 30.11.2023 - 29. November 2023
- „Die Sirene“ (2023) - 28. November 2023
- 57. Internationale Hofer Filmtage 2023 - 27. November 2023
Kurzfilm / Südkorea / Dokumentation / 2019
Am 16. April 2014 sank die koreanische Fähre Sewol, welche zwischen Incheon und Jejudo verkehrte. Kurz vor Jeju Island ereignete sich das Unglück. An Bord befanden sich über 400 Passagiere, vor allem viele Schulkinder. Anfänglich schien die Lage unter Kontrolle zu sein, deshalb sollten die Passagieren u.a. auch in ihren Unterkünften bleiben. Doch nach und nach spitzt sich die Situation zu und 300 Menschen vor allem Kinder und Jugendliche starben bei dem Unglück. Wie konnte es dazu kommen? Wie gehen die Hinterbliebenen und auch der Staat mit dieser Tragödie um?
All diese Fragen stehen im Zentrum der südkoreanischen Dokumentation, die versucht die Ereignisse in 28 Minuten aufzuarbeiten. Dabei verwendet der Regisseur Seung-jun Yi (*1971) eine Menge an bereitgestellten Material u.a. Privataufnahmen von Handys, Audio-Aufnahmen der südkoreanischen Staatsmänner/-frauen und Fernsehaufnahmen. Alles chronologisch zusammengeschnürt, liefert es ein umfangreiches Bild der Tragödie ab. Doch dem Regisseur sowie dem Produzenten Gary Byung-Seok Kam, der beinah selbst Passagier dieser Fähre gewesen wäre, ging es nicht um die reine Aufarbeitung der Ereignisse oder gar um Schuldzuweisungen. Letztere waren lange Zeit ein Thema in Südkorea, denn das Unglück führte massiv die Unfähigkeit der Verantwortlichen auf und außerhalb des Schiffes vor. Auch diese
Fazit: Die südkoreanische Dokumentation „In the Absence“ gibt die Ereignisse des Fährunglücks der Sewol aus dem Jahr 2014 wieder. Dabei stützt sie sich auf umfangreiches Material, das dem Zuschauer ein detailliertes, strukturiertes Gesamtbild der Ereignisse liefert. Dadurch werden nicht nur die Fehler, die den Zuschauer fassungslos machen, beleuchtet, sondern das Duo aus Regisseur Seung-jun Yi und Produzenten Gary Byung-Seok Kam schafft es mit dem Film trotz objektiver Erzählweise das Gefühl des Schmerzes der Hinterbliebenen zu vermítteln, so dass der Film einen auf sehr emotionale Weise beansprucht.
Bewertung: 8,5/10
Überzeuge Dich selbst vom Kurzfilm „In the Absence“:
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen:
- 92. Oscars 2020 – Nominierung ‚Bester Dokumentar-Kurzfilm‘
- Eintrag des Kurzfilms „In the Absence“ beim Festival IDFA
- June Jennings, ‚Yi Seung-Jun and Gary Byung-Seok Kam on In the Absence‘, fieldofvision.org, 2019