„Glee“ (Staffel 3, 2012)

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Serienkritik: Die Musical-Serie „Glee“ aus der Hand von Ryan Murphy war ursprünglich für drei Staffeln konzipiert wurden und das merkt man den 22 Folgen der dritten Staffel auch an, denn viele lose Enden finden hier ihren Schlusspunkt und auch für die Mitglieder des Glee-Clubs selbst ist dies das letzte Schuljahr.

Für viele Glee-Kids, welche im letzten Jahr grandios an den Nationals gescheitert sind, ist es das letzte Jahr an der McKinley High. Rachel (Lea Michele) und Kurt (Chris Colfer) tun alles dafür um ihren Traum, an der NYADA aufgenommen zu werden, wahr zu machen, wohingegen andere wie Mercedes (Amber Riley) und Santana (Naya Rivera) noch nicht so richtig wissen, wie es weitergehen soll. Vor allem Finn (Cory Monteith) hat schwer daran zu knabbern und möchte vor allem an Rachels Seite sein. Mit neuen Mitgliedern, u.a. kehrt Sam (Chord Overstreet) zurück, macht sich der Glee Club unter der Führung von Will Schuester (Matthew Morrison) an die Vorbereitungen, um endlich nationaler Champion zu werden. Susan Sylvester (Jane Lynch) entdeckt dagegen ihre weibliche und auch weiche Seite und unterstützt auf einem die Truppe und arbeitet gleichzeitig daran Mutter zu werden.

Chris Colfer, Cory Monteith, Darren Criss und Lea Michele

Die dritte Staffel mit ihren 22 Folgen setzt das Erfolgskonzept der überdrehten Musical-Serie, welche aber immer wieder ernste Themen anspricht, fort. In dieser Staffel werden u.a. Zwangsstörungen, Vernachlässigung durch die Eltern und Gewalt in der Ehe angesprochen. Diese starken Themen stehen dabei nie als Kontrast im Raum, sondern werden wunderbar in das Setting der Highschool eingebaut. Hinzu kommen typische Teenagerprobleme und -themen, wie Verlieben, Coming-outs und in dieser Staffel ganz präsent – Zukunftsängste. So besitzt diese Staffel auch eine gewisse Aufbruchstimmung und zeigt, dass hier eigentlich der Schlusspunkt gesetzt werden sollte. Doch im Nachhinein bekam die Serie noch drei weitere Staffeln, auf die man aufgrund der komplett neuen Situation gespannt sein kann.

Harry Shum Jr., Heather Morris, Mark Salling. Naya Rivera und Vanessa Lengies

Die Inszenierung und der Cast sind wieder die große Stärke der Musicalserie. Über 150 Songs wurden hier in den Folgen eingebaut, meist auf der Bühne oder als gedanklicher Kommentar zum Schulalltag. Dabei springen sie wieder munter in den Genres herum, widmen u.a. Michael Jackson eine ganze Folge und inszenieren die Nummern teilweise originalgetreu, teilweise mixen sie diese und fügen neue Elemente hinzu. Die Tanzeinlagen werden immer beeindruckender, was vor allem an den begnadeten TänzerInnen Heather Morris und Harry Shum Jr. liegt. Womit wir auch schon beim Cast wären. Die bunte Truppe lebt von ihren starken Persönlichkeiten, denen sich die Folgen immer wieder unterschiedlich stark widmen. Zum Stammcast kommen Neubesetzungen wie Damian McGinty als irischer Austauschschüler und Grant Gustin als fieser Konkurrent hinzu. Die einzelnen Charaktere werden auch wunderbar durch ihre Kleidung charakterisiert. Im Allgemeinen bleibt sich die Optik ihrer übertriebenen, bunten High-School-Ästhetik treu und bietet so den perfekten Rahmen für alle Geschichten und Songs. So geht es im Gesamten auch in der dritten Staffel, in der man manche Charaktere schon sehr ins Herz geschlossen hat und andere eher nerven, wieder turbulent her und man hat als ZuschauerInnen viel Spaß mit all den Performances, vor allem wenn man eine Schwäche für das Musical-Genre genauso hat wie für eine übertriebene Ästhetik, welche Ryan Murphy hier wunderbar auslebt.

Naya Rivera und Jane Lynch

Fazit: „Glee“ ist die amerikanische Musical-Serie von Ryan Murphy, welche mit ihren 22 Folgen in die dritte Runde ging. Dabei besticht die Serie weiterhin mit einem diversen Cast, vielen Geschichten, ernsten Hintergründen und viel dargebotener Musik und Tanz und macht nicht nur jeden Musical-Fan glücklich. 

Bewertung: 4/5

Trailer zur Staffel 3 der Serie „Glee“:

geschrieben von Doreen Matthei

Weitere „Glee“-Staffeln in der Testkammer:

  • Glee“ (Staffel 1, 2009)
  • Glee“ (Staffel 2, 2011)

Quellen:

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