„Panda Moonwalk or Why Meng Meng Walks Backwards“ (2018)

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Kurzfilm / Deutschland / Experimental / 2018

Filmkritik: Im ‚Nationalen Wettbewerb‘ des 32. Filmfest Dresden waren einige Kurzfilme vertreten, die mehr Kunst als narratives Kino waren, wie „FragMANts“ von Neozoon und so auch „Panda Moonwalk or Why Meng Meng Walks Backwards“ von Kerstin Honeit. 

Der Berliner Zoo kaufte 2017 zwei Pandabären, das Männchen Jiao Qing und das Weibchen Meng Meng. Die beiden sollten sich vermehren und für Profit und Publikum sorgen. Doch der Nachwuchs blieb aus und stattdessen verhielt sich Meng Meng sichtlich merkwürdig, denn sie entschied sich dazu, nur noch rückwärts zu laufen.

Warum dieser Panda rückwärts läuft war die Frage des Tages und viele Medien beschäftigten sich damit. Die Künstlerin und Filmemacherin Kerstin Honeit (*1977) wählte für ihren achtminütigen Kurzfilm diese Ausgangsfrage und fand auf experimentelle Weise ihre Antwort. Sie wertet das Verhalten der Bärin als Protest und setzt dies in den Kontext anderer Proteste, in denen es vor allem um die Selbstbestimmung über den eigenen Körper geht. Aber gleichzeitig stellt sich ganz automatisch die Frage nach Tierbehandlung und -haltung: Wie ergeht es Tieren in der Gefangenschaft? So verbindet sie in ihrem Film geschmeidig die tänzerischen Proteste mit Schlagzeilen und Fragen, die sich dann bei den BetrachterInnen ganz automatisch einstellen.

Fazit: Kerstin Honeit schafft es mit ihrem Kurzfilm „Panda Moonwalk or Why Meng Meng Walks Backwards“ auf kreative, filmisch experimentelle Weise sich mit dem ungewöhnlichen Verhalten eines Bären zu beschäftigen und es mit der Protestbewegung zu verbinden.

Bewertung: 7,5/10

geschrieben von Doreen Matthei

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