„Stillleben“ (2020)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Deutschland / Fiktion / 2020

Filmkritik: Der Kurzfilm „Stillleben“ von Roland Puknat, der im Wettbewerb der 31. Bamberger Kurzfilmtage lief, erzählt nach einer wahren Begebenheit eine kleine Heldengeschichte aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Der Hausmeister Wilhelm Werner (Tim Porath) geht schon lange seiner Arbeit in der Kunsthalle Hamburg nach. Auch unter dem Regimewechsel, der sich in den 30er Jahren vollzieht, bleibt er ein fester Bestandteil des Museums. Als er die Malerin Anita Rée (Cathérine Seifert) kennenlernt und miterlebt wie ihre Kunst als entartet bezeichnet wird, beschließt er zu handeln.

Der in Hamburg lebende Filmemacher Roland Puknat hat sich intensiv mit dem Œuvre der Künstlerin Anita Rée beschäftigt. Dabei stieß er auf die Geschichte des Hausmeisters Wilhelm Werner, der Werke der in der NS-Zeit als entartete Künstlerin bezeichnete Rée rettete und unter seinem Bett versteckte. Mit seinem zehnminütigen Kurzfilm, nach einem Drehbuch von Vivien Sali, spürt er den damaligen Ereignissen nach und ergründet die Figur des Wilhelm Werner, welche gut besetzt wurde mit Tim Porath. Durch seine Synästhesie, die ihm ermöglichte, Farben zu hören, entwickelte dieser ein spezielles Interesse für die Werke der Künstlerin. Puknat zeichnet dessen Weg von einem Hausmeister, der allen Schwierigkeiten aus dem Weg geht und auch ein wenig die Veränderungen in seinem Land ignoriert, zu einem, der sich auf einmal engagiert, nach. Stimmig im Zeitkolorit umgesetzt und teilweise an Originalschauplätzen gedreht bietet der Kurzfilm gelungene Unterhaltung und erzählt eine Geschichte über die Liebe zur Kunst.

Fazit: „Stillleben“ erzählt nach wahren Ereignissen die Geschichte eines kleinen Widerstands während der Zeit des Nationalsozialismus. Stimmig fängt der Regisseur Roland Puknat die Geschichte sowie die Zeit ein und überzeugt so mit einem perfekt umgesetzten Kurzfilm.

Bewertung: 7,5/10

geschrieben von Doreen Matthei

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