„Beats“ (2019)

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Kurzfilm / Deutschland / Fiktion / 2019

Filmkritik: Der Kurzfilm „Beats“ von Simon Pfister, gesehen auf dem 21. Landshuter Kurzfilmfestival, erzählt aus zwei verschiedenen Perspektiven realitätsnah von einem Anschlag auf einen Club und wie man sich als Betroffener fühlt.

Max (Julian Lehr), seine Schwester Alexa (Giulia Goldammer) und ihr Freund Raphik (Daron Yates) sind wie so oft abends in einem Elektroclub und feiern. Max, der gerade Sefi (Jasper Engelhardt) auf der Tanzfläche kennengelernt hat, beschließt noch länger zu bleiben. Auf dem Heimweg erfahren Alexa und ihr Freund, dass genau jener Club von Terroristen gestürmt wurde. Max flüchtet währenddessen mit anderen Personen in den Keller des Clubs, wo sie sich verschanzen.

Basierend auf wahren Ereignissen wie den Anschlägen auf das Bataclan-Theater in Paris oder im Olympia-Einkaufszentrum in München schuf Simon Pfister, der auch das Drehbuch schrieb, die Geschichte für seinen dritten Unifilm. Er stellt dabei die Erfahrungen der Opfer aus verschiedenen Perspektiven und Involviertheit mit ein und lässt den Blick und die Beweggründe der Attentäter komplett außen vor. So erleben wir nur, wie es sich direkt am Ort des Geschehen aus der Sicht der Opfer anfühlt. Zudem packt er eine starke Geschwisterbindung ins Zentrum der Geschichte, welche dem Film eine zusätzliche Dynamik verleiht. Diese Draufsicht von Außen – gerade entkommen zu sein – und trotzdem stark involviert zu sein ist die zweite Perspektive. Zusammen ergibt es einen spannungsgeladenen, aber auch gefühlvollen Film, der es schafft mit seiner tadellosen, realitätsnahen Inszenierung und seiner perfekt ausgewählten Besetzung die ZuschauerInnen sofort in die Geschichte zu ziehen und sprach- und gefühlt machtlos zurück zu lassen. Genau dieses Gefühl, was man hat, wenn man in solch eine Situation gerät, macht Simon Pfister so für sein Publikum spürbar.

Fazit: Der 30-minütige Spielfilm „Beats“ stammt aus der Hand des Regisseurs und Drehbuchschreibers Simon Pfister und erzählt die Geschichte eines Attentats aus verschiedenen Perspektiven. Der Kurzfilm überzeugt als einfühlsames Drama, das die ZuschauerIn bewegen kann und die Unbegreiflichkeit solcher Taten betont. 

Bewertung: 8/10

geschrieben von Doreen Matthei

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