„Civilization“ (2021)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Österreich / Dokumentation / 2021

Filmkritik: In dem österreichischen Kurzfilm „Civilization“, der auf den 55. Hofer Filmtagen lief, beschäftigt sich der Filmemacher und Medienkünstler Christoph Schwarz mit vielen Themen wie Vatersein, Lockdown, Spielsucht und kombiniert sie zu einem augenzwinkernden, autobiographischen Portrait.

Im ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 zieht sich Christoph Schwarz mit seiner Familie in das Ferienhaus in Kärnten zurück. Doch statt sich den diversen Anträgen, seiner Arbeit und auch dem Familienleben zu widmen, entdeckt er seine alte Spielleidenschaft – Civilization I. – wieder.

Der österreichische Filmemacher Christoph Schwarz erzählt in seinem etablierten Stil, halb dokumentarisch, halb inszeniert, von der schwierigen Zeit des ersten Lockdowns und wie es ihm und seiner Familie ergangen ist. Dabei baut er viele Themen, welche auch in diesen Pandemie-Zeiten stärker zu Tage getreten sind, mit ein. So beschäftigt er sich mit dem Künstler- und Selbstständig-Sein genauso wie mit der Vaterrolle. Darüber hinaus wendet er sich einem Hobby zu, das viele in den Lockdown-Zeiten wieder für sich entdeckt haben: Dem Computerspielen und hier ganz konkret dem Strategiespiel „Civilization 1“, das bereits im Jahr 1991 erschienen und als Online-Version verfügbar ist. Dieses Spiel gilt weithin als süchtig machend, es gibt sogar Therapiegruppen für CIV-Addicted und es lädt zum Durchspielen übere mehrere Stunden ein. Mit viel Humor und Augenzwinkern erzählt der Regisseur, wie er selbst Wege fand sich neben den eigentlichen Aufgaben Zeit für das Spiel zu nehmen. Die eingefangenen Bilder sind dabei sehr dokumentarisch und ab und zu wunderbar arrangiert, so dass der teils lakonisch vorgetragene Off-Kommentar seine ganze Wirkung entfalten kann. Durch und durch schuf Christoph Schwarz einen besonderen Kurzfilm, der nicht nur wunderbar unterhält und viele Themen einbaut, sondern einigen ZuschauerInnen auch aus der Seele spricht.

Fazit: „Civilization“ ist ein Kurzfilm von Christoph Schwarz, der sich auf humorvolle Weise mit dem Lockdown im Frühjahr 2020 auseinandersetzt. Dabei spricht er viele Themen an, besticht mit seiner Mischform und bietet sich wunderbar fürs Publikum als Spiegel an. 

Bewertung: 8,5/10

Wie in Computerspielen üblich, haben wir in dieser Kritik übrigens ein Easter Egg versteckt, mit dem ihr über einen Geheimlink den Film ansehen könnt.

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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