Studium der Kunstgeschichte - Schwerpunkt: Filmgeschichte (Abschluss 2010 mit der Arbeit "Rembrandt im Spielfilm") Nebenfächer: Philosophie und Alte Geschichte
- seit 2012: Filmkritikerin bei movieworlds (Kino, DVD, BD, Festivalberichte)
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Filmkritik: Der iranische Dokumentarfilm „Doggy Love“ (OT: „Doggy Love“, Iran, 2022) des Regisseurs Mahmoud Ghaffari, der auf dem 28. Slamdance Film Festival seine US-Premiere feierte, ist eine ungeschönte Geschichte über das Schicksal der vielen, streunenden Hunde im Iran und wie ein Paar allein versucht diesen zu helfen.
Aslan und Yasi leben in einer Großstadt im Iran. Diese und auch das Umland sind bevölkert mit herrenlosen Hunden, die sich immer weiter vermehren. So haben sich die Menschen angewöhnt, sie wie Ungeziefer zu behandeln, fügen ihnen Gewalt zu und töten sie sogar. Das Paar versucht, die Hunde vor solch einem Schicksal zu bewahren, hat dafür außerhalb der Stadt ein Heim für all die Hunde errichtet und kämpft nun jeden Tag für ihr Wohlergehen.
Der iranische Regisseur Mahmoud Ghaffari (*1976), der bisher nur Spielfilme gedreht hat, ist auf die Geschichte der herrenlose Hunde und das Paar Aslan und Yasi aufmerksam geworden, als er Hilfe für einen verletzten Hund ohne Besitzer benötigte. Daraus entstand das Projekt und er filmte über ein Jahr lang die beiden, das Tierheim, ihre Arbeit und auch das Leid der Hunde. Denn der Hund, der von der Religion als unrein verteufelt wird, hat im Iran ein schweres Leben. Er gilt als vogelfrei, bekommt keine Zuflucht und wird von der Regierung und Gesellschaft nicht nennenswert unterstützt oder geschützt. Der Film fängt in seinen 60 Minuten all die Grausamkeiten wie auch das Leid ein, so dass man es teilweise kaum ertragen kann. Als Filmteam haben sie dabei selbst einiges mitgemacht und erlebt. Umso wichtiger ist es nun, dass das aufrüttelnde und anklagende Werk sein Publikum findet und den Menschen dabei hilft, umzudenken. Die Verbesserung im Umgang mit den Tieren, für die das ungleiche Paar schon so lange kämpft, ist notwendig. So ist der Dokumentarfilm, der in klassischer Manier aufgebaut ist, in dem er sich aus Beobachtungen und Interviews zusammensetzt, ein berührendes Plädoyer für die Rechte von Tieren insbesondere hier für die des Hundes.
Fazit: „Doggy Love“ ist ein Dokumentarfilm des iranischen Filmemachers Mahmoud Ghaffari, der sich der prekären Situation der Hunde in seinem Land annimmt und schonungslos einfängt, wie Menschen mit den Tieren umgehen. Wie das portraitierte Paar, das vor den Toren der Stadt ein Tierheim betreibt, kämpft der Film für einen staatlich unterstützten, besserungen Umgang mit den armen Geschöpfen, die wie Dreck behandelt werden und solch ein Leben und so viel Leid nicht verdient haben.