- Mediathek-Tipp – Der Kurzfilm „Further and Further Away“ - 4. Juni 2023
- „Radium Girls“ von Cy (2021) - 4. Juni 2023
- Drei Fragen an Zhang Dalei - 3. Juni 2023
Kurzfilm / USA / Animation / 2022
Teufel und Ratte säen eine Samen aus und beobachten gespannt, was daraus erwächst. Währenddessen werden sie aus der Dunkelheit heraus beobachtet.
Auf den ersten Blick könnte der Film mit seinen Elementen und Protagonisten wie dem Teufel, dem heimlichen Beobachter sowie dem seltsamen Samen eine düstere Mär werden. Doch genau das Gegenteil schien der Regisseur Brad Hock, der auch das Drehbuch mit Inspirationen durch okkulte Sagen schrieb, im Sinn zu haben. Ohne Worte, dafür aber mit einer starken Musikuntermalung von Zach Johnston, erzählt er seine originelle Geschichte in knappen, sieben Minuten. Die Figuren bekommen dabei geschwind Charakteristika verpasst und wiegen sich im Rhythmus der Musik. So sanft und geheimnisvoll wie die Musik ist auch der Film. Er lädt ein zum Interpretieren, kann aber auch auf ganz emotionale Weise gelesen werden. Denn im Kern kommen hier ‚Menschen‘ zusammen, welche einander offen begegnen und Wärme schenken. Hinzu kommt die gelungene, sehr wollige Stop-Motion-Optik, welche ebenfalls Freude bringt. So hinterlässt der Film mit all seinen okkulten Elementen eine wohligen Eindruck und der Song klingt noch lange nach.
Fazit: „Oldboy’s Apples“ ist ein einnehmender Kurzfilm, der sowohl mit okkulten Symbolen als auch mit seiner wohltuenden Botschaft spielt. Der Regisseur und Animationskünstler Brad Hock schuf nach einem eigenen Drehbuch mit wunderbaren Stop-Motion-Animationen und perfekter musikalischer Untermalung ein perfektives Kleinod.
Bewertung: 8,5/10
Trailer zum Kurzfilm „Oldboy’s Apples“:
geschrieben von Doreen Matthei
Quellen:
- 28. Slamdance Film Festival 2022 – Katalog (Programm ‚Animation Shorts‘)
- Doreen Matthei, ‚Sechs Fragen an Brad Hock‘, testkammer.com, 2022
- Adrienne Reese, ‚OLDBOY’S APPLES-The Apple Doesn’t Fall Far From The Tree-Slamdance 2022‘, horrorbuzz.com, 2022