„Ramboy“ (2022)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Schweiz / Dokumentation / 2022

Filmkritik: Die schweizer Dokumentation „Ramboy“ von Matthias Joulaud und Lucien Roux, der auf dem 65. DOK Leipzig im ‚Internationalen Wettbewerb Kurzfilm‘ lief, erzählt von einer Entscheidung fürs Leben, von der Schafzucht und dem Leben auf einer abgeschiedenen Insel.

Auf der Insel Achill vor der westirischen Küste wird von jeher die Schafzucht betrieben und die traditionelle Weise gehegt und gepflegt. Dort arbeitet Martin seit Jahrzehnten als Schäfer. Sein 16-jähriger Enkel Cian soll zukünftig das Familiengeschäft übernehmen und lernt nun das Handwerk.

Die beiden schweizer Filmemacher Matthias Jouland (*1997) und Lucien Roux (*1997) sind im Zuge von Recherchen für ihren Dokumentarfilm „The Ear of the Dog“ dem Schäfer Martin begegnet, der sie davon überzeugte, dass sie auch unbedingt Cian kennenlernen sollten. Mit ihm zusammen lernt das Publikum das Handwerk des Schäfers samt eigenem Schlachtbetrieb kennen. Die beiden Filmemacher wissen die Schönheit der Landschaft genauso einzufangen wie alle Aspekte der Arbeit. Mit Cian haben sie einen ruhigen, faszinierenden Hauptprotagonisten kennengelernt, der sich schon in so jungen Jahren für einen Lebensweg entschieden hat. So ist der Film zugleich eine Darstellung der Insel und des Lebens dort, eine kleine Liebeserklärung an die Schafe, welche hier natürlich viel Screentime bekommen, als auch ein spannendes Portrait eines Menschen, der seinen Weg bereits festgelegt hat.

Fazit: „Ramboy“ ist eine Dokumentation über einen jungen Mann, der sich entschieden hat, ebenso wie sein Großvater Schäfer zu werden. Die beiden Regisseure Matthias Joulaud und Lucien Roux finden dafür die richtigen Bilder, fangen den Beruf greifbar ein und geben dem Publikum einen Einblick in das Leben, das auf den 16-Jährigen wartet.

Bewertung: 7,5/10

Trailer zum Kurzfilm „Ramboy“:

geschrieben von Doreen Kaltenecker

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