„I’ll Be Your Kettle“ (2021)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Dänemark, Kanada / Animation / 2021

Filmkritik: Immer noch eine eher unbekannte Form der Liebe, ist die Liebe zu Objekten, welche der dänische Filmemacher Tobias Rud in seinem Animationsfilm „I’ll Be Your Kettle“, der auf der Eröffnung des 38. interfilm Berlin 2022 lief, auf amüsante Weise thematisiert.

Als sie ihren Mann eines Tages in der Küche entdeckt, während er von dem heimischen Wasserkocher sexuell erregt wird, will sie alles tun, damit er glücklich wird.

Der dänische Filmemacher Tobias Rud (*1991) hat sich in seinem zehnminütigen Animationsfilm mit dem Thema Objektophilie beschäftigt, bei der sich Menschen in ein Objekt verlieben und es auch sexuell begehren. Genau das greift Rud auf und macht daraus einen amüsanten Kurzfilm, der aber auch gleichzeitig einen kritischen Blick auf Beziehungen wirft. Denn wie weit sollte man gehen, wenn man seine Partner:in glücklich machen will? Ab welchem Punkt gibt man sich dabei selbst auf? Diesen Fragen geht er wie nebenbei nach. Dafür braucht er keine Sprache, sondern nur ein paar gute Einfälle und einen gelungenen Animationsstil. Er versetzt seine 2D-gezeichneten Figuren in eine aus Pappe geschaffene Welt. Rud hat sich in der Corona-Zeit allein dem Projekt gewidmet. Der ursprünglich aus dem Spielfilm kommende Filmemacher hat hier zum ersten Mal mit Animationen gearbeitet und fand dabei seinen ganz eigenen Stil. So entstand ein rundherum gelungener Film, der sich mit relevanten Themen beschäftigt.

Fazit: „I’ll Be Your Kettle“ ist ein amüsanter Kurzfilm von Tobias Rud, der sich darin mit Beziehungen und dem Thema Objektophilie auseinandersetzt und damit das Publikum des 38. interfilm Berlin bei der Eröffnung begeistern konnte.

Bewertung: 7,5/10

Den Kurzfilm „ I’ll Be Your Kettle“ gibt online zu sehen:

geschrieben von Doreen Kaltenecker

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