„August und die Hasenohren“ (2021)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Deutschland / Fiktion / 2021

Filmkritik: Der deutsche Kurzfilm „August und die Hasenohren“ von Alexandra Kurt, der auf dem 44. Filmfestival Max Ophüls Preis 2023 in einem Gastprogramm lief, erzählt ausgehend von einer skurrilen Prämisse von zwischenmenschlichen Beziehungen.

August (Nils Thalmann) empfängt Juli (Jorid Lukaczik) zu ihrem ersten Date in seiner Wohnung. Sie nehmen ein Bad, essen Würstchen und es wird immer klarer, dass August die Hasenohren, die er trägt, nie abnehmen wird. Trotzdem läuft alles gut, doch dann taucht Augusts Mutter (Viola von der Burg) auf einmal auf. 

Die Regisseurin Alexandra Kurt (*1997), die das Drehbuch zusammen mit Leander Kupfer geschrieben hat, erzählt in ihrem 14-minütigen Kurzfilm von einer ersten Begegnung. Dabei verläuft das Treffen so seltsam und unbedarft wie manche erste Treffen so laufen, nur dass August ein paar Ticks mehr hat. Die titelgebenden Hasenohren stehen dabei für ungewöhnliche Eigenheiten, können aber sowohl als etwas zu schräg als auch liebenswürdig gelesen werden. Doch am Ende stellt sich heraus, dass mehr dahintersteckt und sie sich familiär begründen lassen. Aus dieser Geschichte hätte man auch ein düsteres Psycho-Drama machen können, aber Kurt entscheidet sich anders und bringt die Betrachter:innen immer wieder zum Schmunzeln. Die drei Darsteller:innen füllen ihre Rollen gelungen mit Leben, so dass es nicht viel an weiterer Ausstattung in diesem minimalen Setting benötigt. So ist der Film leicht verdaulich, fasziniert mit seiner Skurrilität, berührt aber genauso auch mit der emotionalen Geschichte, die dahintersteckt.

Nils Thalmann und Jorid Lukaczik

Fazit: „August und die Hasenohren“ ist ein Kurzfilm von Alexandra Kurt, der von einem ersten Treffen, Eigenheiten und Annäherung handelt. Mit einer skurrilen Ausgangsprämisse und seinem Gespür für seine Charaktere ist der Film außergewöhnlich und bleibt auch aufgrund des überzeugenden Spiels im Gedächtnis.

Bewertung: 7,5/10

geschrieben von Doreen Kaltenecker

Quellen:

 

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