„Die Schule brennt und wir wissen warum“ (2023)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Deutschland / Fiktion / 2023

Filmkritik: Der deutsche Kurzfilm „Die Schule brennt und wir wissen warum“ von Janina Lutter, der im Jugend-Programm des 35. Filmfest Dresden 2023 und auch auf dem 23. Landshuter Kurzfilmfestival 2023 lief, ist eine Geschichte über Mobbing, die aber nicht die Taten an sich, sondern das Gefühl, das ändern zu müssen, ins Bild setzt.

Rita (Joana Taskiran) wandert nachts immer durch die Schule und fotografiert Orte, an denen sie tagsüber Mobbing beobachtet hat. Diese Bilder münden in einem Kunstprojekt, bei dem sie aber anonym bleiben will. Doch eines Nachts kommt ihr Raquel (Luna Kuse) auf die Schliche und gemeinsam streifen sie durch die Nacht und überlegen, was es braucht, damit sich endlich was ändert.

Joana Taskiran und Luna Kruse 5

Für ihren Abschlussfilm an der Hochschule Darmstadt wählte die Regisseurin und Autorin Janina Lutter (*1999) ein Thema, das wohl jeden Schüler und jede Schülerin in der ein oder anderen Weise einmal getroffen hat. Beim Mobbing gleichen sich die Erfahrungen über so viele Jahre, sodass es ein Thema ist, das immer aktuell sein wird. Doch der 25-minütige Film macht so viel mehr, als nur ein bekanntes Thema neu auf das Tapet zu bringen. Zum einen konzentriert sich der Film ganz auf die Zeugen der Mobbing-Opfer und stellt die Taten selbst nie ins Bild, sondern malt sie nur mit Worten aus. Das Gefühl handeln zu müssen, steht im Zentrum der Geschichte. Dafür wählt Lutter zwei unterschiedliche Ansätze. Während Raquel expressiv und lautstark ihre Meinung äußert, versucht Rita die Dinge anonym zu ändern. Diese beide Figuren lässt Lutter nun aufeinander prallen und entspinnt gleichzeitig noch eine schöne queere Romanze. So spricht der 25-minütige Kurzfilm relevante Themen an und wartet mit einem gelungenen Blickwinkel, einem tollen Cast, stimmigen Dialogen sowie einem hohen Unterhaltungswert auf. 

Fazit: „Die Schule brennt und wir wissen warum“ ist ein Kurzfilm der Regisseurin Janina Lutter, die sich darin mit wichtigen Themen, die sich in Schulen ballen, beschäftigt. Hervorragend besetzt und souverän inszeniert erzählt er eine aktuelle Geschichte über Mobbing, ruft indirekt zum Handeln auf und eignet sich als Schulmaterial genauso wie auch als cineastische Unterhaltung.

Bewertung: 8/10

Trailer zum Kurzfilm „Die Schule brennt und wir wissen warum“:

geschrieben von Doreen Kaltenecker

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