„Only the Moon Stands Still“ (2021)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / USA / Fiktion / 2021

Filmkritik: Der Kurzfilm „Only the Moon Stands Still“ von Johnson Cheng, gesehen im Internationalen Programm des 23. Landshuter Kurzfilmfestivals 2023, ist ein einfühlsames Portrait über drei Generationen und deren Zusammenhalt.

Eine Familie führt seit mehreren Generationen ein Ballroom Dance Studio. Als die Großmutter (Cindera Che) ins Krankenhaus kommt, übernimmt die Mutter (Mardy Ma) das Geschäft und hat damit zu kämpfen, dass immer weniger Menschen auf die Angebote und Kurse des Studios zurückgreifen. Ihre Tochter (Shirley Chen) bereitet sich gerade auf ihr Studium fern der Heimat vor, doch zögert sie, da sie ihre Familie nicht alleine lassen will.

Der chinesisch-amerikanische Regisseur Johnson Cheng erzählt in seinem 23-minütigen Kurzfilm von drei Generationen von Frauen, die als Familie einen tradierten Tanzclub führen. Doch das Geschäft läuft nicht gut und so wird dieser Ballsaal ein Beispiel eines kleinen, lokalen Anbieters und Geschäfts, das in der heutigen Welt keine Überlebenschance hat. Einfühlsam fängt er dabei die Taten und Gefühle der Betroffenen ein. Die Mutter, die versucht, das Geschäft mit kleineren Taten wiederzubeleben, oder die Tochter, die deshalb ihre Familie nicht verlassen will. Mit einem hohen Authentizitätsanspruch und einer greifbar melancholischen Stimmung erzählt Cheng seine Geschichte. Hinzu kommt eine gelungene Bildsprache, welche die Personen selten aus der Nähe zeigt. Er fängt die Räume und Orte stets weitwinklig ein und überlässt dem Publikum die Entscheidung, worauf es sich fokussieren will. Diese statische, mit langsamen Schwenks arbeitende, Kameraarbeit, die meist die ganze Szenen über andauert, ist bildgewaltig und zieht die Zuschauenden in die Geschichte hinein. Hinzu kommt das überzeugende Spiel aller Darstellerinnen. So entstand ein durch und durch gelungener Film, der mit einer perfekten Kameraarbeit, fantastischen Schauspielerinnen und dem richtigen Gespür für seine Geschichte überzeugt. 

Mardy Ma und Shirley Chen

Fazit: „Only the Moon Stands Still“ ist das einfühlsame Portrait einer Familie, ihren Zusammenhalt und ihr gemeinsames Geschäft. Der Regisseur Johnson Cheng findet dafür eine gelungene Bildsprache und besticht mit seiner melancholischen Stimmung und dem Gespür für das Zwischenmenschliche.

Bewertung: 9/10

Trailer zum Kurzfilm „Only the Moon Stands Still“:

geschrieben von Doreen Kaltenecker

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