„Besser so“ (2024)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Österreich, Polen / Fiktion / 2024

Filmkritik: Der österreichische Kurzfilm „Besser so“ von Lotta Schweikert, der in der Eröffnung des 24. Landshuter Kurzfilmfestivals 2024 lief, ist die Geschichte einer jungen Frau, die kompromisslos Konsequenzen zieht.

Nora (Benita Martins) hat es eigentlich gut im Leben. Aber die Mittzwanzigerin ist frustriert und stellt fest, dass sich das Leben, das sie führt nicht auszahlt, sei es als Klimaaktivistin aber auch in menschlichen Beziehungen oder anderen relevanten Punkten. Also beschließt sie, ihrem Leben ein Ende zu setzen, bricht alle Brücken ab und reist nach Polen, wo sie den perfekten Ort für ihr Vorhaben gefunden hat.

Nach einem Drehbuch von Calin Lucas Trosien, der auch eine Schwäche für Salzgurken hat, die hier oft eine Bühne bekommen, realisiert die Regie-Studentin Lotta Schweikert den 25-minütigen Kurzfilm. Die ernste Geschichte wird durch Humor und auch leichtfüßige Roadmovie-Momente immer wieder durchbrochen, so dass man bis zum Ende nicht weiß, ob die Protagonistin ihr Vorhaben in die Tat umsetzen oder sie von etwas abgehalten wird. Dabei spricht der Film viele gesellschaftsrelevante aktuelle Themen an und macht das Dilemma einer Generation deutlich, die auch durch Proteste u.ä. nicht aus ihren Krisen herauskommt.

Benita Martins

So entstand ein ernsthafter, aber auch durch und durch unterhaltsamer Film. Das liegt zum einen an der leichtfüßigen Inszenierung Schweikerts, die das Glück des Unterwegs-Seins auch wunderbar einfängt, und zum anderen an der großartigen Hauptdarstellerin Benita Martins. Ihr folgt man gern und ist auch bei jeder noch so radikalen Entscheidung an ihrer Seite. Aber auch der restliche Cast u.a. mit Daniel Holzberg kann sich sehen lassen. Die in Deutschland weniger bekannte Aussage „Das geht sich nicht aus“ hat man danach definitiv auch in den eigenen Sprachgebrauch übernommen.

 

Fazit: „Besser so“ ist ein Kurzfilm von Lotta Schweikert, der ebenso das Portrait einer Generation ist wie das einer eigenwilligen Frau. Doch mit einer guten Prise Humor, einer prominenten Rolle von Salzgurken und einer tollen Hauptdarstellerin nimmt einen der Film mit auf seine Reise.

 

Bewertung: 8,5/10

geschrieben von Doreen Kaltenecker

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