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Schauspielhaus des Staatsschauspiels Dresden (c) Michael Kranewitter
Tipp: „Das Staatsschauspiel ist toll! Sobald man genug Geld gespart hat, sollte man hingehen!“ So ungefähr lautet eine begeisterte Bewertung eines Google-Nutzers zum Staatsschauspiel Dresden. Und man fragt sich entgeistert: Wieso sparen?
Also gut, der Füllstand des Portmonees variiert von Mensch zu Mensch. Wer aber bedenkenlos ins Kino gehen kann, hat auch genügend Geld fürs Theater, wenn er einige Kniffe kennt.
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Der Tipp funktioniert auch bei Kinos! (c) dd-kino.de
Kleines Budget? Kleine Bühne! Viele Laientheater und Liebhaberbühnen haben Eintrittspreise, die so ziemlich jedes 3D-Kino unterbieten. Und: Theater ist immer in 3D! Damit niemand so bedröppelt auf die Bühne starrt wie unsereins bei „Im schönsten Wiesengrunde“, braucht es ein wenig mehr Aufwand in Sachen Recherche. Oft haben die kleinen Bühnen kein Video zur Vorführung und auch nicht immer Fotos parat. Gibt es nur einen Beschreibungstext, dann hilft es, nach den Namen zu googeln, die dort Erwähnung finden. Wer nicht gerade zur Premiere geht, darf außerdem hoffen, dass schon ein Blog eine hilfreiche Rezension zum Stück auf Lager hat.
- Rabattaktionen nutzen! Im Theater gibt es keinen Winterschlussverkauf. Aber weil die großen Bühnen auch weniger begüterte Bevölkerungsschichten erreichen wollen, richten die meisten von ihnen Sparmöglichkeiten ein. Weit verbreitet haben sich die so genannten Blauen Tage, an denen alle Karten ermäßigt verkauft werden. Wer dann schnell ist, sitzt für zehn Euro in der ersten Reihe! Andere Theater setzen auf Jahreskarten oder dergleichen: Festpreis zahlen, so oft wie gewünscht ins Theater gehen. Natürlich nützt das nichts, wenn auf der Bühne nur Zeug kommt, das einem nicht gefällt.
- Stammgäste hofieren die großen Bühnen besonders. Die Großen könnens sich ja auch leisten. Wer gerne ins Theater geht, sollte sich informieren, ob es Sparangebote für besonders Treue gibt. Beim Dresdner Staatsschauspiel sieht das so aus: Ab dem vierten Kartenkauf gibt es 70 Prozent Rabatt auf eine Karte. Aber Achtung! Wer zum Beispiel zwei Karten für eine Vorstellung kauft, bekommt nur einen Stempel. Und nur auf eine Karte Rabatt. Ab dem achten Kartenkauf gibt es jeweils eine Karte zum halben Preis. Das lohnt sich.
- Wochenende ist teurer. Kennt man aus dem Kino: Am Wochenende zahlt man drauf. Beim Theater sind Freitag und Samstag die teuren Tage. Schon der Sonntag ist so preiswert wie die restlichen Wochentage. Wer also keine Spätschichten schieben muss oder sehr früh aufsteht, der kann so ein paar Euro sparen.
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Plätze weit oben sind auch in der (c) Semperoper Dresden günstiger
Parkett ist teurer. Wer erstrangig sitzt, zahlt weniger als auf den niedrigeren Plätzen (nämlich im Parkett). Ja, der Blick auf die Bühne ist nicht der gleiche. Natürlich: Parkett ist näher dran am Geschehen, ist intimer. Man sieht die Mimik der Schauspieler. Im Rang eher weniger. Dafür hat man einen klareren Blick auf die Bühne. Kleiner Hinweis für Zwerge: Habt ihr die Wahl zwischen irgendwo im Parkett und erste Reihe Rang, nehmt den Rang. Denn wenn ein großer Kopf vor euch die Sicht versperrt, bringt Parkett recht wenig. Auch die erste Reihe im Parkett empfiehlt sich für kleine Menschen weniger. Wer im Sitzen nicht den Boden der Bühne sieht, dem entgehen vielleicht wichtige Details bei Bühnenbild oder Handlung.
- Freund werden. Auch der Tipp zielt vor allem auf die großen Theater. Die versammeln ihre fleißigsten Fans in einem Freundes- und Fördererkreis. Da lernt man neue Leute kennen, aber auch viel rund um den Theaterbetrieb. Der Jahresbeitrag liegt für Ausgewachsene meistens in der Höhe von zwei bis drei Eintrittskarten. Lohnt es sich? Man ist näher dran am Theateralltag. Und wird zu Proben eingeladen. Die sind manchmal in etwa gleichrangig zur Premiere, manchmal sind es „nur“ Szenenproben. Die Zahl der Probeneinladungen kann stark schwanken. Denn es gibt Regisseure, die gerne die Wirkung des Stücks vorab ausprobieren, und andere, die sich nicht gern vorher in die Karten gucken lassen. Die Probentermine kann man sich außerdem nicht aussuchen. Man geht hin oder nicht, mehr Möglichkeiten gibt es da nicht. Insgesamt lohnt sich diese Option nur für zeitlich flexible Menschen. Positiv: Der Mitgliedsbeitrag lässt sich von der Steuer absetzen. Zum Sparen eignet sich so ein Förderkreis nur bedingt, ist aber eine prima Angelegenheit für alle Theaterverrückten.
Noch eine kleine Anmerkung zum letzten Tipp. Der gilt nicht nur für Theater, sondern funktioniert auch bei Museen und anderen Einrichtungen. Sparen kann man aber meistens nur bis zu einem bestimmten Alter. Ab dem kommt man mit einer Jahreskarte besser. Also informiert euch, ob ihr noch jung genug seid und spart! Und vor allem: Traut euch ins Theater! „Zu teuer“ ist ab jetzt jedenfalls keine gültige Ausrede mehr.
Ein Tipp von Katrin Mai