“Santa Clarita Diet” (Serie, Staffel 1, 2017)

Doreen Kaltenecker
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© Saeed Adyani / Netflix

Serienkritik: Wer Netflix besitzt, bekommt gefühlt jede Minute eine neue, vom Streamingdienst produzierte Serie angeboten. Da fällt die Wahl oft schwer. Die amerikanische Serie “Santa Clarita Diet” (2017) fällt durch ihre Schauspieler und ihr Sujet auf und bietet eine unterhaltsame erste Staffel.

Bei dem Maklerehepaar Sheila (Drew Barrymore) und Joel Hammond (Timothy Olyphant) läuft nicht alles ideal. Der Häuserverkauf läuft schleppend, die Tochter Abby (Liv Hewson) ist in einem schwierigen Alter und die beiden Polizistenehepaare rechts und links neben ihrem Häuschen in der Vorstadt sind meist zu neugierig oder zu perfekt. Doch eines Tages geht es Sheila nicht besonders gut und nach einem einschneidenden Erlebnis ist alles anders. Sie fühlt sich auf einmal viel lebendiger, glücklicher und verspürt eine große Lust auf Menschenfleisch. Aber statt dass ihr Ehemann nun Angst vor ihr hat, unterstützen er sowie die gemeinsame Tochter Abby und der Nachbarsjunge Eric (Skyler Gisondo) sie, um mit der neuen Situation fertig zu werden.

© Lisa Rose / Netflix

Die Netflix-Original-Serie wurde von Victor Fresco konzipiert. Der fleissige, amerikanische Sitcom- und TV-Serien-Schreiber (verantwortlich u.a. für “My Name is Earl” (2005-2009)) schuf mit seiner Horror-Comedy-Serie “Santa Clarita Diet” eine treffsichere und sehr unterhaltsame Serie. Die zehn Folgen, alle mit einer Länge von circa 30 Minuten, nehmen schnell an Fahrt auf und sparen nicht mit neuen Wendungen und Überraschungen. Gelungen ist das Einpflanzen des Zombie-Motivs in eine scheinbar perfekte Vorstadtsiedlung. So kann sich die Serie aus beiden Genres bedienen und sie amüsant verquicken. Diese Mischung mit teilweise beeindruckenden Gore-Effekten wird vermutlich nicht jeden zum Schmunzeln bringen. So kam es in Deutschland auch zur Debatte über die Plakate, welche für die Serie warben. Sie waren in manchen Augen zu gewaltverherrlichend. Doch die Plakate wie die Serie selbst sind einfach gespickt mit feinstem schwarzen Humor und schaffen es meistens auch einen Bogen um schlimmen Fremdschämhumor zu machen. Getragen wird das von einem wunderbaren Ensemble, dass dem Zuschauer viele Sympathieträger präsentiert und mit dem Ehepaar Hammond mitfiebern lässt. Dieses, gespielt von Drew Barrymore und Timothy Olyphant, besitzt so viel ansteckende Energie und Lebensfreude. Hinzu kommen gute Nebendarsteller wie Nathan Fillon (bekannt aus “Firefly” (2002) und “Castle” (2009-2016)), der einfach wunderbar gegen seinen eigentlich charmanten Rollentypus besetzt wurde, und Portia de Rossi (u.a. zu sehen in “Ally McBeal” (1997-2002)). Im Gesamten ist die Serie wunderbare Kurzweil, die mit ihren Schauspielern, ihrer teils gelackten Inszenierung und ihrer Geschichte überzeugen kann.

© Netflix

Fazit: Die erste Staffel der amerikanischen Serie “Santa Clarita Diet”, die auch ein Netflix-Kind ist, kann mit Überraschungen, viel Humor und ein paar Splattereffekten aufwarten. Wunderbar an der Serie sind ihre sympathischen Charaktere, die mit viel Enthusiasmus die Situationen meistern, obwohl sie dabei einen Hang für Fettnäpfchen haben. Die Story biegt immer mal wieder überraschend ab und bietet so wunderbar leichte Unterhaltung. Es ist sehr spannend, wie sich die Serie entwickeln wird und ob sie ihre Qualität halten kann.

Bewertung: 4/5

Der Trailer zur Serie:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

 

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