“Home” (2016)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Kosovo / Fiktion / 2016

Filmkritik: Der britische Regisseur und Drehbuchautor Daniel Mulloy ist geleitet von einer starken Empathie für Flüchtlinge und möchte mit einer irrwitzigen Ausgangslage die Zuschauer wachrütteln, um mehr Sensibilität dafür zu bekommen, was es heißt ein Flüchtling zu sein.

Eine englische Familie bricht eines Morgens hektisch aus der Vorstadtidylle auf, um sich auf eine gefährliche Reise in ein Kriegsgebiet zu begeben. Dabei kämpfen Vater Jack (Jack O’Connell) und die Mutter Holly (Holliday Grainger) darum, ihre Kinder auf diesen beschwerlichen Weg zu beschützen.

Die Umkehrung der Flüchtlingssituation verwirrt zuerst den Betrachter. So soll es auch sein, will doch Daniel Mulloy darauf aufmerksam machen, wie sinnlos es wäre, in ein Kriegsgebiet zu fliehen und die Sicherheit und den Schutz aufzugeben. Der in London, Kosovo und Albanien gedrehte Film kann die Zuschauer ergreifen und erschüttern. Die Idee dazu kam dem Regisseur durch das Kennenlernen von Flüchtlingen in Großbritannien sowie im Kosovo. Auch aus persönlichen Gründen beschäftigt er sich mit dem Stoff, da nicht nur seine Großmutter vor dem Holocaust geflohen ist, sondern auch seine Ehefrau solch eine Erfahrung gemacht hat. So kreiert der Regisseur eine packende Geschichte, die ganz ohne moralischen Zeigefinger auskommt und mit der schlichten Umkehrung eine große Wirkung erzielt. Es wundert also nicht, dass er den Publikumspreis auf dem 29. Filmfest Dresden gewonnen hat und auch auf anderen Festivals die Zuschauer überzeugen konnte.

Bewertung: 8/10

Der Trailer zum Kurzfilm “Home”:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:


Der Kurzfilm “Home” lief auf dem 29. Filmfest Dresden in den Blöcken

  • Internationaler Wettbewerb 4
  • Fokus Europa 1: Short Matters!
  • Preisträger 1

3 Gedanken zu ““Home” (2016)

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