„Submarine“ (2016)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Libanon / Fiktion / 2016

Filmkritik: Der im Libanon zensierte Kurzfilm „Submarine“ lief auf dem 29. Filmfest Dresden 2017 und konnte mit seiner Mischung aus Märchen und dystopischem Zukunftsszenario überzeugen.

Durch eine Unmenge von Müll und den damit einhergehenden giftigen Regen müssen alle ihr Zuhause im Libanon verlassen. Nur Hala (Yumna Marwan) sieht es nicht ein, sondern streift durch die Straßen, um sich zu erinnern und festzuhalten.

Die 1989 im Libanon geborene Regisseurin und Drehbuchautorin Mounia Akl schrieb zusammen mit Clara Roquet eine Geschichte in deren Zentrum der Müll als ein scheinbar lebendiges Wesen eine Hauptrolle spielen sollte. In vielen Ländern wächst immer mehr die Müllentsorgung zu einem Problem heran, so auch während eines Streiks der Müllabfuhr im Libanon. Auf Grundlage dieser erschreckende Tatsache schufen die beiden Autorinnen eine dystopische Geschichte, welche die Auswirkungen und Konsequenzen zeigt und zum Handeln auffordert. Doch der Geschichte wird etwas Märchenhaftes hinzugegeben, nicht nur durch die Hauptfigur, welche lieber tanzen statt fliehen will, sondern auch durch die Inszenierung. Diese wirkt entrückt und gibt den Müllbergen eine gewisse Schönheit. So kreieren die Filmemacherinnen eine eigene Landschaft aus Müll, die nichts mit dem Leben davor zu tun hat und Mala dabei hilft in eine fremde Welt zu flüchten.

Fazit: Im Gesamten ist der Regisseurin Akl ein starker Film mit einer klaren Botschaft gelungen, der es aber schafft durch Entfremdung nicht plakativ oder anstrengend zu sein, sondern verträumt und surreal.

Bewertung: 8/10

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geschrieben von Doreen Matthei

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