“Viktoria” (2015)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / Deutschland / Fiktion / 2015

Filmkritik: Die portugiesische Filmemacherin Mónica Lima (*1981) präsentierte auf den 27. Bamberger Kurzfilmtagen 2017 ihren Kurzfilm “Viktoria” mit einer starken Geschichte über Behinderung und Selbstfindung.

Die seit einem Unfall an einen Rollstuhl gefesselte Viktoria (Anjorka Strechel) ist eine ambitionierte Sportlerin und trainiert für die Paralympics. Von ihrem Trainer (Michael Kind) stark beansprucht und ständig unter Strom ist sie gewillt ihre Bestzeiten zu liefern. Doch gerade in dieser Zeit kommt das Gefühl in ihren Beinen wieder und Viktoria weiß nicht, wie sie damit umgehen soll.

Zusammen mit dem Autor Gonçalo Branco schuf die Regisseurin und Drehbuchautorin Monica Lima einen fast dokumentarischen Film. Die Schilderungen sind dabei ehrlich, realitätsnah und auf ihre Art schonungslos. Dieser sachliche Blick auf die Sportler-Berufswelt und die emotionale Achterbahn, welche die Protagonistin durchmacht, schafft es trotzdem auch, die Zuschauer emotional an die Geschichte zu binden. Dabei ist die Entwicklung überraschend. Getragen wird das Ganze von der guten Leistung der überzeugenden Schauspielerin Anjorka Strechel, die man bisher vor allem aus TV-Serien kannte. Im Gesamten ist “Viktoria” ein solider, authentischer Kurzfilm, der gelungen über ein Sportler-Dasein und nötige Selbstfindung erzählt.

Bewertung: 6/10

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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