”Maze Runner 3 – Die Auserwählten in der Todeszone” (2018)

Doreen Kaltenecker
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© Twentieth Century Fox

Filmkritik: Einige Jahre sind seit dem ersten Film “Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth” (2014) vergangen. Verfilmt wurde damals der innovative Auftakt der Romantrilogie von James Dashner. Der zweite Film “Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste” (2015) konnte dagegen der Vorlage wenig gerecht werden. Nun startete der dritte Teil “Maze Runner – Die Auserwählten der Todeszone” (OT: “Maze Runner: The Death Cure”, USA, 2018) in den Kinos und entfernt sich noch weiter von der Vorlage des sowieso schon schwächsten dritten Teils der Buchreihe.

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Nachdem die meisten Auserwählten, darunter Thomas (Dylan O’Brien) und Newt (Thomas Brodie-Sangster), den Fängen von WCKD entkommen sind, schließen sie sich zusammen mit Jorge (Giancarlo Esposito) und Brenda (Rosa Salazar) dem Widerstand ‘Der rechte Arm’ an. Doch statt nur für das große Ganze zu kämpfen, möchte Thomas unbedingt seinen Freund Minho (Ki Hong Lee) aus der Hauptzentrale in der letzten Stadt befreien. Teresa (Kaya Scodelario) dagegen, die sich jetzt mit der Ärztin Ava Paige (Patricia Clarkson) zusammengetan hat, kann Thomas nicht vergessen. Mit der unerwarteten Unterstützung des damaligen Widersachers Gally (Will Poulter) machen sie sich auf den Weg Minho zu befreien und den letzten Kampf gegen WCKD zu schlagen.

© Twentieth Century Fox

Die Romanreihe “Maze Runner” (2009-2011) feierte große Erfolge bei einem vornehmlich jugendlichen Publikum und zog selbstverständlich eine Verfilmung nach sich. Der erste Film konnte dabei sogar Zuschauer außerhalb der Zielgruppe ansprechen und fesselte sie mit enormer Spannung. Doch schon im zweiten Film weichen der Regisseur Wes Ball (*1980) und sein Drehbuchautor T.S. Nowlin eklatant von der Vorlage ab und schufen einen unambitionierten Endzeitfilm mit standardisierten Figuren und Wendungen. Alles was überraschend und neu in der Vorlage ist, wurde herausgestrichen. Von diesem Punkt ausgehend, konnten der Regisseur und seine Mitstreiter nicht mehr zurück. So ist auch der dritte Teil in jeder Hinsicht vorhersehbar, nicht spannend und besitzt viele Logiklücken und andere Fehlstellen, was viel Frustpotential birgt.

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Auch die Inszenierung selbst ist schwach. Zwar ist es wunderbar, dass der Film, das gleiche Ensemble mit wunderbaren Darstellern wie Patricia Clarkson (bekannt durch u.a “Whatever Works” (2009) von Woody Allen), Ki Hong Lee (wunderbar in “Unbreakable Kimmy Schmidt”) und Thomas Brodie-Sangster (gesehen als kleiner Knirps in “Tatsächliche … Liebe” (2003)) wieder versammeln konnten. Doch ihnen fällt es sichtlich schwer, gegen ihre Stereotypen anzuspielen, so dass die Charaktere nie das Hölzerne verlieren. Auch der Zusammenschnitt der Szenen, mit zu schnellen Action-Sequenzen und zu ausgedehnten, offensichtlich emotional gemeinten Szenen macht den fast zweieinhalbstündigen Film noch schwerer ertragbar. Auch schafft er es nicht, sich über Standard-Actionfilme zu erheben und reizt die von den Romanen gegebene dystopische Erde gestalterisch nicht aus. So beschränkt sich der Film auf einen starken Kontrast zwischen dem Wüstenleben der Widerstandskämpfern und den Upper-Class-Bewohnern in der letzten existierenden Stadt (gedreht wurden diese Szenen übrigens in Kapstadt). So verspielt der Film viel Potenzial und langweilt die meiste Zeit die Zuschauer mit einer stereotypischen Inszenierung. Allein die Bindung an die Figuren durch die letzten Teile und eine Schwäche für Dystopien halten das Interesse auch für dieses Finale aufrecht.

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Fazit: Die Romanverfilmung “Maze Runner – Die Auserwählten in der Todeszone” schafft es leider nicht an die guten Punkte der Vorgängerfilme anzuknüpfen, nachdem sich schon der zweite Teil von der Romanvorlage entfernt hat. Mit seiner stereotypen und zu vorhersehbaren Geschichte wirkt das Finale wie eine Ansammlung von Actionsequenzen und emotionalen Szenen aus der Lehrbuch. So kann man trotz Vorliebe für das Setting oder Freunde der ersten Teile keine Recht Freude beim Schau entwickeln und der Film besitzt dadurch mehr Frustpotential als Unterhaltungswert.

Bewertung: 4/10

Kinostart: 1. Februar 2018, DVD-Start: 30. Juni 2018

Der Trailer zum Film ”Maze Runner 3 – Die Auserwählten in der Todeszone” :

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

  • Pressematerial von Twentieth Century Fox Deutschland
  • Rezension des Films “Maze Runner 3” in “Göttinger Tageblatt” von Jörg Brandes am 31. Januar 2018 
  • Wikipedia-Artikel zum Film “Maze Runner 3” 

3 Gedanken zu “”Maze Runner 3 – Die Auserwählten in der Todeszone” (2018)

  1. Lustig! Aus mir nach wie vor schleierhaften Gründen habe ich mir gestern den zweiten Teil, “In der Brandwüste”, angesehen und kann deinen Text dafür eigentlich fast kopieren. Vor allem die Actionszenen waren so furchtbar, dass mir quasi in den Augen weh taten. :/

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