„Link“ (2017)

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Kurzfilm / Deutschland / Animation / 2017

Filmkritik: Der große Gewinner des 30. Filmfest Dresden war der Kurzfilm Link des Filmemachers Robert Löbel, der bereits mit seinem Debütfilm Wind international viel Aufmerksamkeit bekam. Nun nach zwei Jahren intensiver Arbeit ist er gleich mit zwei Filmen zurück: Die Zusammenarbeit Island mit Max Mörtl kann entzücken und sein eigener Film Link ist ein Zeichentrick mit einem klassischen Problem.

Zwei Männlein sind zwar an den Haaren miteinander verbunden, wollen aber sehr verschiedene Dinge. So bleibt der eine lieber am Boden und erkundet die Gegend, der andere folgt einem Vogel. Doch wie weit sie sich auch voneinander entfernen, die Verbindung reißt nicht ab.

Die Metapher des Kurzfilm Link ist schnell verstanden. Die zwei Männlein sind Teil eines Menschen, der sich für einen Weg entscheiden muss. So erging es auch dem Filmemacher Robert Löbel, als er vor zwei Jahren mit diesem Kurzfilm begann. Eigene Erfahrungen und viele Gedanken baute er ein und schuf einen amüsanten, kurzweiligen Film, den man auch ohne Interpretationen genießen kann. Zu dieser leichtfüßigen Wirkung trägt viel die Gestaltung bei. Ähnlich vereinfacht wie bei Wind sind Menschen und Landschaften. Doch es gibt genug Details, um den Zuschauer zum Schmunzeln zu bringen. Zudem spielt er wunderbar mit der Elastizität der Haare und gibt hier der einen oder anderen Slapstick-Einlage Einzug in seinem Film. So verbindet Robert Löbel in seinem 8-minütigen, zweiten Kurzfilm Link Humor, leichtfüßige Zeichenkunst und ein klassisches Dilemma miteinander und hat sich den Filmförderpreis der Kunstministerin im Nationalen Wettbewerb (dotiert mit 20.000 €)  redlich verdient.

Bewertung: 8/10

Der Kurzfilm „Link” gibt es online:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

2 Gedanken zu “„Link“ (2017)

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