„Souls of Totality“ (2018)

Doreen Kaltenecker
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Kurzfilm / USA, UK / Fiktion / 2018

Filmkritik: Der Kurzfilm „Souls of Totality“, gesehen auf dem 20. Landshuter Kurzfilmfestival, ist der erste und bisher einzige Film, der eine reale Sonnenfinsternis fürs Kino festgehalten hat, doch nicht nur das. Der Regisseur Richard Raymond erzählt gleichzeitig noch eine Sekten- und Liebesgeschichte.

Lady 18 (Tatiana Maslany) und Guy 3 (Tom Cullen) haben sich verliebt. Das Problem ist nur, dass ihre geheime Liebe bald ein Ende haben wird, da sie sich als Mitglieder einer Vereinigung dem kollektiven Selbstmord bei der nächsten Sonnenfinsternis, welche bald ansteht, verschrieben haben, damit ihre Seele ins Paradies kommen.

Tom Cullen und Tatiana Maslany

Der britische Regisseur Richard Raymond (*1977) hat sich bereits mit dem Langfilm „Wüstentänzer – Afshins verbotener Traum von Freiheit“ (OT: „Desert Dancer“, 2014) einen Namen gemacht, bevor er mit seinem 18-minütigen Kurzfilm „Souls of Totality“ (übersetzt so viel wie „Seelen der totalen Sonnenfinsternis“) aus einer spontanen Idee heraus ein seltenes Naturphänomen zum Anlass nahm, um eine Geschichte über Liebe zu erzählen. Durch eine Freundin hatte er die Möglichkeit dem Spektakel in Oregon am 21. August 2017 beizuwohnen. Zusammen mit dem befreundeten Autorenpaar Ben Bolea und Kate Trefry, sowie dem Schauspielerpaar Tatiana Maslany und Tom Cullen war die Reise geplant, als ihm die Idee dazu kam, die Gelegenheit zu nutzen, einen Film zu drehen.

im Vordergrund Tom Cullen

Innerhalb von zwei Wochen, sechs Wochen vor der Sonnenfinsternis, stand das Drehbuch fest und vereint geschickt Sektenkult und Liebesgeschichte. Mit den vorgegebenen Locations, vier Tagen Drehzeit und wenig Budget, schufen Raymond und sein Team einen überzeugenden und aufwühlenden Kurzfilm, der unter die Haut geht. Mit seinen ruhigen Einstellungen, langen Takes und dem Fokus auf die Darsteller Tatiana Maslany (auch bekannt aus der Serie „Orphan Black“ (2013-2017))  und Tom Cullen (bekannt aus „Downton Abbey“ (2013-2014)), die ihren Rollen so viel Lebendigkeit geben. So ergeben Look, schauspielerisches Talent und eine packende Geschichte, die einen mitten ins Geschehen wirft, einen äußerst stimmigen Kurzfilm, der so nicht nur durch die eingefangene Sonnenfinsternis alle Beachtung verdient hat.

Fazit: Der Kurzfilm „Souls of Totality“ entstand bei einem Aufenthalt in Oregano während der totalen Sonnenfinsternis 2017. Der Regisseur Richard Raymond erzählt dabei von einem Sektenkult und von der Kraft der Liebe und vereint diese in einem authentischen Rahmen und mit einer starken atmosphärischen Inszenierung.

Bewertung: 9/10

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geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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