„Corvidae“ (2018)

Kurzfilm / UK / Fiktion / 2018

Filmkritik: In seinem Kurzfilm-Debüt „Corvidae“, welches man u.a. auf dem 20. Landshuter Kurzfilmfestival sehen konnte, verbindet der Regisseur Tom de Ville geschickt eine Coming-of-Age-Geschichte mit einer düsteren Gothic Novel.  

Die Außenseiterin Jay (Maisie Williams), welche sich von anderen Menschen weitestgehend fern hält, wird zur Verteidigerin einer Krähe. Die Jungs aus dem Dorf (dargestellt von Jamie Davis, Archie Duffy und Joe Wolstenholme) wollen diese gerade misshandeln. Dieser Vorfall verändert Jay auf ungewöhnliche Weise und gibt ihr die Kraft sich vollends zu wehren. 

Maisie Williams

Der britische Kurzfilm Corvidae, das lateinische Wort für Rabenvögel, kann auf ganzer Länge überzeugen. In seinen elf Minuten erzählt er eine gelungene Coming-of-Age-Geschichte, die es schafft ohne Wort auszukommen. Die Ausdrucksstärke der Darstellerin Maisie Williams, vermutlich allen bekannt aus der Serie „Games of Thrones“ (2011-2019), reicht aus, um die Geschichte zu transportieren. Auch die visuelle Ausgestaltung trägt viel zu der Wirkung des Films bei. In grauen Farben gehalten bekommt der Film die richtige Grundstimmung. So fängt die Kamera die kalten Monate mit ihren kargen Wäldern und Feldern, welche von Düsternis und Melancholie geprägt sind stilsicher ein. In diesem realitätsnahen Setting baut der Filmemacher Tom de Ville, der hier Regie führte und auch das Drehbuch dafür schrieb, nicht nur eine moralische Botschaft über einen besseren Umgang mit Tieren ein, sondern auch übernatürliche Elemente, welche den Film auch als eine Gothic Novel verorten. Diese Mischung aus beinahe alltäglicher Geschichte, einer starken weiblichen Hauptfigur und den mystischen Elementen hinterlässt einen bleibenden Eindruck beim Publikum und macht neugierig auf kommende Projekte des Regisseurs Tom De Ville.

Fazit: Der elfminütige „Corvidae“ ist ein starker Film, der ganz ohne Worte mit den richtigen Bildern die Coming-of-Age-Geschichte eines Mädchens mit übernatürlichen Elementen vereint. Irgendwo zwischen Horror und Drama verortet der Regisseur Tom De Ville seinen Debütfilm und entfaltet damit eine faszinierende Sogkraft.

Bewertung: 8/10

Trailer zum Kurzfilm „Corvidae“:

geschrieben von Doreen Matthei

Quellen:

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