„Helden des Olymp – Der verschwundene Halbgott“ von Rick Riordan (2010)

Doreen Kaltenecker
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543 Seiten / Carlsen Verlag / 11,99 €

Carlsen

Buchkritik: Nach seiner bekannten, fünfbändigen Buchreihe „Percy Jackson“ entführt uns der amerikanische Schriftsteller Rick Riordan wieder in das Reich der Mythologie, erweitert aber in seiner neuen Buchreihe „Helden des Olymp“, dessen erster Band „Der verschwundene Halbgott“ 2010 erschienen ist, die griechischische um die römische Götterwelt.

Jason Grace kann sich an nichts aus seiner Vergangenheit erinnern, aber er ist sich sicher, dass er nicht auf diese Wüstenschule für schwer erziehbare Jugendliche gehört. Bei einem Ausflug zum Grand Canyon offenbart sich, dass er, wie auch seine MitschülerInnen Leo und Piper, ein Halbgott ist. Nach dem ersten Kampf gelangen sie ins Camp Half-Blood, wo alle nur über den verschwundenen Halbgott Percy Jackson reden. Gleich am ersten Abend offenbart sich, dass die drei für eine Mission auserwählt wurden, bei der sie einen Riesen bekämpfen müssen und damit verhindern, dass Gaia, die Göttin der Erde, wieder aufersteht. Zu dritt machen sie sich auf den Weg, der vielen Gefahren birgt, werden dabei zu einer Einheit und kommen der Weissagung der Sieben immer mehr auf die Spur, welche viel mit der Vergangenheit Jasons zusammenhängt.

In den Jahren 2005-2009 erschien die fünfbändige Jugendbuchreihe „Percy Jackson“. Der Autor Rick Riordan (*1964) bedient sich darin wunderbar der griechischen Mythologie und schickte seine jugendlichen Helden auf viele Abenteuer. Über die fünf Bücher tauchen die LeserInnen immer tiefer in diese Welt ein, werden in der griechischen Mythologie kundiger und vor allem jugendliche LeserInnen finden viele Anknüpfungspunkte. Eigentlich wirkte es so, als ob am Ende mit dem einkehrenden Frieden auch die Geschichten zu Ende erzählt sind. Doch mit „Helden des Olymp“ kehrt Riordan zu seinen Halbgöttern zurück, baut aber geschickt die römische Mythologie, in der die griechischen Götter oft neu definiert wurden, mit ein. Mit diesem neuen Twist, erweitert sich die Welt auf einmal um neue Figuren und Herausforderungen und auch einen neuen Nemesis, Mutter Erde, persönlich. Zwischen den griechischen und römischen Götterwelten liegen oft charakterliche Veränderungen, welche diese Romanreihe, welche wieder aus fünf Bänden besteht, auszunutzen versteht. Auch ist es wunderbar, dass wir hier mit Jason und seinen zwei BegleiterInnen Camp Half-Blood und die Götterwelt noch einmal neu entdecken. Dabei ist auch die neue Buchreihe auf jugendliche LeserInnen zugeschnitten. Die drei Helden im Zentrum der Geschichte sind sympathisch, müssen sich erst einmal selbst kennenlernen und an sich glauben und taugen so wunderbar als Identifikationsfiguren. Die Entwicklungen der Figuren und auch die Dynamik untereinander sind hier genauso gelungen, wie bereits in der „Percy Jackson“-Reihe. Zusammen mit einer guten Portion Humor, vielen actiongeladenen Szenen und einer stets hohen Spannungskurve werden die LeserInnen in die Geschichte hineingezogen und so verschlingt man die 543 Seiten des Buches schnell und mühelos, was man auch der leichtfüßigen Übersetzung von Gabriele Haefs verdankt. So findet Riordan mit seinen neuen Helden, einem Perspektivwechsel und der Mythologie-Erweiterung einen gelungenen Neuanfang einer neuen Halbgötter-Saga, bei der man sich schon auf die nachfolgenden Bücher freut.

Fazit: Der Roman „Helden des Olymp – Der verschwundene Halbgott“ ist der Auftakt einer weiteren fünfbändigen Reihe aus der Welt der Mythologie. Auch diesmal erzählt der Schriftsteller Rick Riordan seine Geschichte für Jugendliche (aber auch Erwachsene werden hier gut unterhalten) und bringt mit neuen Charakteren und der römischen Mythologie neuen Schwung rein. Mit sympathischen Charakteren, einer spannenden Geschichte und viele Überraschungen schuf Riordan perfektes Lesevergnügen und macht definitiv neugierig, wie die Geschichte weitergehen wird. 

Bewertung: 4/5

geschrieben von Doreen Matthei

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